Erstmals wurde mit einer neuen Studie des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne ein umfassender Vergleich von Modellen und Szenarien vorgenommen mit denen dargestellt wurde auf welchen Transformationspfaden die deutschen Klimaziele erreicht werden können. Das gab das BMBF am vergangenen Montag, 11. Oktober, bekannt.

„Ziele zu setzen ist wichtig, doch es ist ebenso wichtig, konkrete Wege zum Ziel auszubuchstabieren...".; Ottmar Edenhofer
„Ziele zu setzen ist wichtig, doch es ist ebenso wichtig, konkrete Wege zum Ziel auszubuchstabieren…”.; Ottmar Edenhofer

Dadurch ergibt sich nach Darstellung des BMBF  ein detailliertes und verlässliches Bild der Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045. Zentral ist demnach unter anderem die weitere Entwicklung von innovativen Klimaschutztechnologien. Die Studie nennt hier insbesondere Batteriespeicher und Wasserstofftechnologien, die Umstellung von Industrieprozessen auf Elektrizität und Wasserstoff, die flexible Steuerung von Energieangebot und -nachfrage sowie eine intelligente Vernetzung zwischen Energie-, Industrie-, Verkehrs- und Gebäudesektor. Zudem sollten Technologien und Strategien zur Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre vorbereitet werden.

„Die Bundesregierung hat sich im Klimaschutzgesetz 2020 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt“, betonte noch mal  Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und wiederholte: Bis 2045 soll Deutschland nämlich vollständig klimaneutral sein. Schon bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent sinken!

„ Wir brauchen Orientierungswissen und Handlungsoptionen aus der Wissenschaft, um unsere Ziele zu erreichen“,  hob  Anja Karliczek  jetzt noch mal die Rolle der Wissenschaft im gesamten künftigen Tun hervor. Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Projektleiter und Direktor des Potsdam-Instituts für

"Wir brauchen Orientierungswissen und Handlungsoptionen aus der Wissenschaft ...."; Anja Karliczek
“Wir brauchen Orientierungswissen und Handlungsoptionen aus der Wissenschaft ….”; Anja Karliczek

Klimafolgenforschung (PIK) kommentierte die verstärkt neue Sicht so: „Ziele zu setzen ist wichtig, doch es ist ebenso wichtig, konkrete Wege zum Ziel auszubuchstabieren. Klimaneutralität 2045 – das steht für eine gewaltige gemeinsame Kraftanstrengung, bei der über alle Sektoren hinweg die Emissionen unterm Strich auf Null gedrückt werden müssen. Das erfordert einen beispiellosen Strukturwandel, der uns alle betrifft – von der Energieerzeugung über unsere Industrie, den Verkehr, die Landwirtschaft bis zu unseren Gebäuden.“ Und Prof. Dr. Gunnar Luderer, Leit-Autor der Studie und Leiter der Energiesystemgruppe am PIK, erläuterte: „Erstmals legen wir mit dem Ariadne-Szenarienreport einen Modellvergleich vor, der insgesamt 10 Modelle integriert und sechs Szenarien durchrechnet. Dieser neue Ansatz erlaubt es uns, robuste Erkenntnisse zu Transformationspfaden, Spielräumen und Engpässen im Detail zu beschreiben.“