Ohne eine erhebliche und rasche Verringerung der Methanemissionen  wird es nicht möglich sein das Klima zu stabilisieren. Das ist die Ausgangslage, die Erkenntnis für eine neue  McKinsey-Studie gewesen mit der ermittelt werden sollte wie sich weltweit Methanemissionen reduzieren lassen. Am gestrigen Donnerstag, 07. Oktober, wurden die Ergebnisse veröffentlicht.

"...Wir brauchen eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaft...!"Friedrich Ostendorf.; bild grüne ov ostendorf
Landwirtschaft; hier Friedrich Ostendorf, der erklärt:”…Wir brauchen eine umfassende Neuausrichtung der Landwirtschaf .; bild grüne ov ostendorf

Vorausgegangen war die Erkenntnis:  Wenn die Methanemissionen weiterhin mit der derzeitigen Geschwindigkeit ansteigen, würde allein die Erwärmung durch Methan die Temperaturschwelle von 1,5 °C überschreiten. Deshalb müssen aus Sicht Mc Kinseys  in der Diskussion über das Erreichen der Klimaziele Methanemissionen eine viel größere Rolle spielen. Denn wenn diese nicht sinken oder auf gleich bleibendem Niveau verbleiben, würde das immer noch einen zu großen Teil des verbleibenden 1,5°C-Kohlenstoffbudgets verbrauchen. Ein 1,5°C-Pfad würde eine Verringerung der Methanemissionen um 37 % bis 2030 und um 55 % bis 2050 erfordern (2 % pro Jahr).

In der Studie „“Curbing methane emissions – How five industries can counter a major climate threat” gibt der Thinktank einen Überblick über die Quellen von Methanemissionen weltweit, über das Minderungspotenzial sowie die Kosten und die Auswirkungen der derzeitigen Technologien zur Methanreduzierung. Die Studie liefert auch Beispiele, wo Innovationen in Zukunft Chancen eröffnen können.

Als zentrale Ergebnisse: wurden ermittelt

– Methan ist ein wesentlicher Treiber der globalen Erwärmung. Es ist ein starkes Treibhausgas, das heute für 30 % der globalen Erwärmung verantwortlich ist und damit – nach CO2 – zweitgrößter Treiber des Klimawandels ist.

– Es gibt fünf Industriezweige, die die Möglichkeit haben, die Methanemissionen schnell deutlich zu senken. Die Weltwirtschaft setzt jährlich etwa 380 Millionen Tonnen (380 Mt) Methan frei, die zu 98% fast ausschließlich aus fünf Branchen stammen: Landwirtschaft (40-50 % der weltweiten Methanemissionen), Öl und Gas (20-25 %), Kohlebergbau (10-15 %), Abfallwirtschaft (7-10 %) und Abwasserwirtschaft (7-10 %).

– Der Mix der Methanemissionsquellen ist je nach Markt sehr unterschiedlich. Wobei in einigen Ländern der Schwerpunkt auf Methan aus der Landwirtschaft und in anderen auf Methan aus fossilen Brennstoffen liegt. Daher benötigt jeder Markt seine eigene gezielte Mischung von Lösungen zur Verringerung der Methanemissionen, um seinen Fußabdruck zu reduzieren.

– Methanreduzierung ist relativ kostengünstig. Mehr als 90 Prozent der derzeitigen Vermeidungsmaßnahmen können zu Kosten von weniger als 25 $/tCO2e (Kohlendioxidäquivalente, wobei davon ausgegangen wird, dass eine Tonne Methan 84 Tonnen Kohlendioxid entspricht) durchgeführt werden. Von diesen Maßnahmen sind 30 Prozent mit negativen Kosten verbunden, was bedeutet, dass sie betriebliche Einsparungen oder Einnahmemöglichkeiten schaffen.

– Um die Methanreduzierung zu maximieren, sind noch Innovationen erforderlich. Die fünf Schlüsselindustrien können ihre Emissionen bis 2030 um 20 % und durch den Einsatz aktueller Technologien um 46 % senken. Um bis 2030 eine stärkere Reduzierung zu erreichen, wären nachfrageseitige Maßnahmen (z. B. Ernährungsumstellung auf alternative Proteine, Umstellung der Energieversorgung auf saubere Brennstoffe) in einem schnelleren Tempo als heute erforderlich. Innovationen des öffentlichen und privaten Sektors im Bereich der Emissionsverfolgung, der Emissionsminderungstechnologien und der Marktmechanismen würden dazu beitragen, weitere Reduktionen zu erreichen.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Wir brauchen eine umfasende Neuausrichtung der Landwirtschaft …!”