Das EU-Parlament hat in einem am vergangenen Donnerstag verabschiedeten Initiativbericht den Plänen der EU-Kommission zur EU-Methanstrategie zwar weitgehend zugestimmt,  es schlägt aber zusätzliche Regelungen vor. „Die EU-Kommission hat bereits im vergangenen Jahr mit der EU-Methanstrategie sinnvolle Ansätze auf den Tisch gelegt, um den Ausstoß des Klimagases Methan in allen Sektoren weiter zu senken.

"So drohen Regelungen mit wenig zielführende Maßnahmen ...“, Kerstin Andreae , bild bdew
“So drohen Regelungen mit wenig zielführende Maßnahmen …“, Kerstin Andreae , bild bdew

Mit Blick auf die für den 14. Dezember angekündigten Legislativvorschläge der Kommission ist es erfreulich, dass das EU-Parlament diesen Ansätzen nun weitgehend folgt“, kommentierte  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW– Hauptgeschäftsführung die Entwicklung der Lage

Und sie betonte auch noch mal, dass der BDEW  die Herangehensweise der Kommission unterstütze , zunächst die bestehende Datenbasis zu Methanemissionen EU-weit zu verbessern. Die Entwicklung und Einführung von einheitlichen, EU-weiten Standards und Verfahren für Messung und Berichterstattung ist aus Sicht der BDEW- Spitzenfrau  erforderlich, um mehr Transparenz und eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen. Aufbauend auf dem verbesserten Informationsstand sollen dann gezielt Maßnahmen zur Vermeidung von Methanemissionen erfolgen.

Als positiv schätzt der BDEW auch die Pläne zur weiteren Reduktion von Leckagen ein. Sie knüpften an die bisherigen Maßnahmen der Gaswirtschaft an: Diese reduziert- laut Kerstin Andreae,  mit Maßnahmen zum Aufspüren, Identifizieren und Beheben von Lecks die Methanemissionen bereits seit vielen Jahren erfolgreich. Insgesamt habe  die Gaswirtschaft den Methanausstoß in Deutschland im Zeitraum 1990 bis 2017 bereits um 40 Prozent senken können, hob sie hervor. Und sie kündigte weiter an  die Gasverteilnetzbetreiber und die Fernleitungsnetzbetreiber arbeiteten bereits konkret an Projekten, die zur weiteren Emissionsminderung beitragen und engagieren sich in gemeinsamen internationalen Initiativen.

Dass das EU-Parlament für die Senkung der Methanemissionen alle Sektoren in den Blick nimmt, wird vom BDEW besonders gelobt.  So stammen mehr als die Hälfte aller vom Menschen verursachten Methanemissionen der EU aus der Landwirtschaft. Die Emissionen der Öl- und Gaswirtschaft hingegen betragen nur rund sechs Prozent*.

Es  sei auch  zu unterstützen, dass auch verstärkt auf Biogas setzt werden soll, um die Methanemissionen der Landwirtschaft über eine Verwertung von Abfall und Reststoffen in Biogasanlagen zu reduzieren. Dabei ist jedoch eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu gewährleisten, um weitere Nitrat- und Phosphatbelastungen zu vermeiden.

Kritisch der BDEW  hingegen die Forderung des Parlaments, verbindliche Reduktionsziele bereits vor dem Vorliegen einer verlässlichen Datenbasis gesetzlich festzuschreiben. So drohen Regelungen, die aufgrund nicht vergleichbaren Messmethoden wenig zielführende Maßnahmen vorschreiben.