Es gibt im Umweltbereich nun ein völlig neues, gewaltiges Wortungetüm, lesen Sie selbst: „Leverkusen ist die “Recyclingpapierfreundlichste Stadt 2021”, verkündete am vergangenen Dienstag, 05. Oktober, das Bundesumweltministerium (BMU).

"... Leverkusen ist die "Recyclingpapierfreundlichste Stadt 2021"...!" Parlamentarischer Staatssretär Florian Pronold:
“… Leverkusen ist die “Recyclingpapierfreundlichste Stadt 2021″…!” Parlamentarischer Staatssretär Florian Pronold:

Grund der neuen Wortschöpfung: Die Stadt Leverkusen  in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich im jährlichen Recyclingpapier-Wettbewerb für Städte durchgesetzt. In der Kategorie Landkreise erringt der bayerische Kreis Ebersberg die beste Platzierung. Den Hochschulwettbewerb 2021 gewinnt die Universität Bremen. Die Stadt Solingen und die Universität Osnabrück erhalten zusammen Sonderauszeichnungen als “Mehrfachsieger”. Insgesamt haben 103 Städte, 67 Landkreise und 50 Hochschulen am diesjährigen Papieratlas-Wettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) teilgenommen. Die Gewinner wurden am Dienstag in Berlin im BMU ausgezeichnet.

“Die Verleihung des Papieratlas ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine Konstante im Bundesumweltministerium“, bestätigte noch mal der Parlamentarische Staatssekretär im BMU Florian Pronold anlässlich des Auszeichnungs-Marathons. Und er lobte: „ Diese Auszeichnung ist deshalb so erfolgreich, weil sie eine klare und verständliche Botschaft vermittelt: Überall dort, wo Papier noch eingesetzt wird, sollte es Recyclingpapier mit dem ‚Blauen Engel‘ sein. Recyclingpapier ist Frischfaserpapier überlegen: Es spart circa 70 Prozent Wasser und circa 60 Prozent Energie.”

Grund der Auszeichnungen: Die recyclingpapierfreundlichste Stadt, Landkreis oder Hochschule haben eine 100 prozentige Recyclingpapierquote in der Verwaltung erreicht und die Höchstzahl an Sonderpunkten erlangt (20 Punkte). In diesem Jahr hat der Landkreis Ebersberg volle Punktzahl erreicht, die Stadt Leverkusen und die Universität Bremen konnten sich beide mit 19 Sonderpunkten durchsetzen. Die Sonderpunkte werden im Einzelnen für den höchstmöglichen Einsatz von Blauer-Engel-Papier (RCBE) in Schulen und der Hausdruckerei beziehungsweise den Fachbereichen/Fakultäten vergeben. Außerdem gehen besondere Aktionen zur Förderung von RCBE, des Drucks von Publikationen auf RCBE, besondere Dienstanweisungen, aber auch der Einsatz niedriger Weißgrade sowie die Nutzung von RCBE durch die Verwaltungsspitze und vor allem systematisches Papiersparen in die Wertung ein.

Als Mehrfachsieger werden jene Städte, Landkreise oder Hochschulen geehrt, die ihre Leistungen bei der Verwendung von RCBE konstant auf höchstem Niveau halten. Sie wurden bereits zuvor als recyclingpapierfreundlichste Stadt, Landkreis oder Hochschule ausgezeichnet und haben ihre Leistungen bestätigt. Mit dieser Kategorie soll die dauerhafte Nutzung von RCBE sichergestellt werden. Für fünf Jahre Spitzenleistung werden in diesem Jahr Solingen und die Universität Osnabrück geehrt.

Die Stadt Oberhausen, der Unstrut-Hainich-Kreis sowie die Universität Passau sind “Aufsteiger des Jahres”. Sie haben die höchste Steigerung der Recyclingpapierquote in der Verwaltung innerhalb eines Jahres erreicht. Mit dieser Auszeichnung soll die kurzfristige Umstellung von Frischfaser auf RCBE gefördert werden.

Der Papieratlas wurde von der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) ins Leben gerufen. Die im Jahr 2000 gegründete IPR besteht aus 26 Unternehmen und fördert den Gebrauch von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel in Wirtschaft, Behörden, Kommunen, Hochschulen und Schulen. Unterstützung bekommt die IPR durch das BMU, den Deutschen Städtetag, den Deutschen Städte- und Gemeindebund, den Deutschen Landkreistag, den Deutschen Hochschulverband und das Umweltbundesamt.

Der Blaue Engel – das Umweltzeichen der Bundesregierung seit 1978 – garantiert, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen werden.