Während der Regierungspressekonferenz in  Berlin  am vergangenen Freitag, 05. November, drehten sich Fragen der Journalistenkollegen um ein zentrales heißes Thema bei dem es um möglicherweise dramatische Treibhausgasemissionen und/oder möglichen Lastwagenverkehrsstillstand  ging.

"Wir nehmen die Warnungen und Befürchtungen der Branche natürlich sehr ernst ..."; Dr. Beate Baron:
“Wir nehmen die Warnungen und Befürchtungen der Branche natürlich sehr ernst …”; Dr. Beate Baron

Denn die Logistikbranche warnt aktuell und akut, dass der Mangel an AdBlue sich dramatisch verschärfen könnte. AdBlue® wird in die Abgase von Dieselmotoren eingespritzt, um unter Einsatz der SCR-Technik (selektive katalytische Reduktion) die Stickoxid (NOx)-Emissionen zu reduzieren. Durch die Hitze der Abgase wird AdBlue zersetzt und es entsteht Ammoniak, das im Katalysator mit den schädlichen Stickoxiden zu Stickstoff und Wasserdampf (H2O) reagiert, heißt es bei Wikipedia.

Eine Journalistenkollegin wollte angesichts der Besorgnis erregenden Lage, dass Hersteller  von Harnstoff entschieden haben, die Produktion des Abgasreinigungsmittels angesichts stark steigender Erdgaspreise zu drosseln und teilweise einzustellen, wissen:

„Welche konkreten Maßnahmen plant die Regierung, um den AdBlue-Mangel abzufedern?“ Und sie verwies darauf, dass  der Güterverkehrsverband BGL Minister Altmaier dazu aufgefordert hat, „…eine nationale AdBlue-Reserve anzulegen. Wie steht das Wirtschaftsministerium dazu?“

Dr. Beate Baron, die Sprecherin von Noch-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bestätigte: „Es ist richtig: AdBlue ist ein wichtiger Reinigungsstoff, der zum Betrieb von Lkw und Bussen vorwiegend zum Einsatz kommt. Aktuell gibt es dort steigende Preise, die auch im Zusammenhang stehen mit der Energiepreisdebatte insgesamt. Das Bundeswirtschaftsministerium beobachtet diese Entwicklung sehr genau. Wir nehmen die Warnungen und Befürchtungen der Branche natürlich sehr ernst. Wir haben ja

Treibhausgasemissionen und/oder möglicher Lastwagenverkehrsstillstand...; bild mercd.
Treibhausgasemissionen und/oder möglicher Lastwagenverkehrsstillstand…; bild mercd.

einen kontinuierlichen Austausch mit der Wirtschaft, da das Thema Lieferengpässe ja an verschiedenen Fronten weiter aktuell ist!“

Und dann führte sie weiter aus, dass  beim konkreten Thema AdBlue die Zuständigkeit verschiedener Ressorts berührt ist – „…das Bundesverkehrsministerium und das Bundesumweltministerium. Deshalb sind wir auch mit diesen beiden Ressorts im Austausch. Wir werden gemeinsam mit den betroffenen Ressorts und den betroffenen Verbänden noch einmal konkret das Gespräch zum Thema AdBlue suchen und beraten, welche Analyse die Richtige ist und welche Instrumente sich vielleicht anbieten. Das muss aber gemeinsam mit den betroffenen Ressorts der Bundesregierung und den betroffenen Verbänden passieren!“

Die Vorsitzende der Bundespressekonferenz Jana Wolf von der Rheinischen Post wollte dann wissen: „Kann zu diesen Instrumenten auch der Aufbau einer nationalen Reserve gehören?“

Dr. Beate Baron konnte das nicht ad hoc  beantworten und verwies darauf: „Man muss sich da, glaube ich, die Fragen und die regulatorischen Sachen genau ansehen. Es ist aktuell so: Es gibt Regeln zur Fahrzeugtypenzulassung, eher im Zuständigkeitsbereich des Bundesverkehrsministeriums, und der Abgasgesetzgebung, im Zuständigkeitsbereich des Bundesumweltministeriums. Insofern macht es Sinn, mit den Ressorts gemeinsam die Fragen zu erörtern!

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