Der Wärmesektor ist der energieintensivste Anwendungsbereich. Vor allem  im Gebäudesektor werden dazu noch weit überwiegend fossile Brennstoffe genutzt. Das  hatte bereits im vergangenen Jahr eine Verfehlung der Klimaziele zur Folge betonte  auch  Simone Peter, Präsidentin des  Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) am vergangenen Freitag, 05. November. Einen Tag zuvor hatte die Deutsche Energie-Agentur (dena) ihren neuen Gebäudereport  im Rahmen des neuen Gebäudeforums klimaneutral veröffentlicht. (s. unten)

"...Kohle- und Nachtspeicherheizungen: "... raus aus den Gebäuden...!!!"    Simone Peter, bild grüne
“…Kohle- und Nachtspeicherheizungen: “… raus aus den Gebäuden…!!!”  Simone Peter, bild grüne

Zur Schließung der CO2-Lücke von 2 Mio. Tonnen im Gebäudesektor wurde im Sommer 2021 zwar ein Sofortprogramm mit einem Finanzvolumen in Höhe von ca. 5,5 Mrd. Euro verabschiedet, erinnerte Simone Peter Doch  ihr Bundesverband fordert ein systematisches Herangehen an die Emissionsreduktion im Gebäudesektor:  „Ein Förderprogramm ersetzt keine konsistente Politik für eine umfassende Wärmewende. Die energetische Sanierung einzelner Gebäude springt zu kurz. In einem ersten Schritt sind die Förderungen für fossile Brennstoffe zielgerichtet abzuschmelzen. Dazu gehört, die im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geförderten Heiztechniken auf Basis fossiler Brennstoffe bereits 2022 einzustellen. Zusätzlich darf ein geförderter Effizienzhausstandard nicht mit rein fossil betriebenen Heizkesseln erreicht werden“, fordert die BEE- Präsidentin.

Der BEE plädiert dafür die Förderinstrumente für den Austausch von fossilen Heizungen weiter auszuweiten. Auch Kohle- und Nachtspeicherheizungen müssten mithilfe einer Austauschprämie“… raus aus den Gebäuden. Zusätzlich muss die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze zeitnah in Kraft treten und die dafür vorgesehenen Mittel erhöht werden, auf mindestens eine Mrd. Euro jährlich ab 2022 sowie mittelfristig auf zwei Mrd. Euro jährlich!“  Simone Peter und ihr Verband sind sich sicher nur so könne die Dekarbonisierung des Wärmesektors in den Kommunen merklich beschleunigt werden. Schließlich brauche es konkrete Etappenziele. „Nur konkrete Ausbauziele im Gebäudeenergiegesetz für 2030, 2040 und 2050 garantieren eine Steigerung des Anteils der Erneuerbaren Energien in der dezentralen Wärmeerzeugung von Gebäuden und bei der Erzeugung von Nah- und Fernwärme“, lautet ein Fazit des BEE.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: „… weiterhin 75 Prozent der Gebäude mit Öl und Gas beheizt…!“

und auch: Energiebilanz: Kohle und Erdgas im Plus