Sind wir tatsächlich auf dem richtigen Weg? Diese Frage stand aktuell auch  während der thematisch bedeutungsvoll aufgeladenen Regierungspressekonferenz am vergangenen Mittwoch, 03. November, beim Thema E-Mobilität und internationale Abhängigkeit  in Berlin auf.  

"... da es zu Lieferengpässen von Magnesium insbesondere aus China kommt. ..."; Dr. Beate Baron:
“… da es zu Lieferengpässen von Magnesium insbesondere aus China kommt. …”; Dr. Beate Baron:

Die Magnesiumbatterie hätte laut Experten  im Vergleich zu konventionellen Lithium-Ionen-Batterien wesentliche Vorteile: Magnesium als Anodenmaterial ermögliche eine höhere Energiedichte und wäre auch viel sicherer. „Magnesium ist ein vielversprechendes Material und einer der wichtigsten Kandidaten unserer Post-Lithium-Strategie”, erklärte zum Beispiel  kürzlich Professor Maximilian Fichtner vom Helmholtz-Institut Ulm (HIU), einem vom Karlsruher Institut für Technologie KIT mitgegründeten Batterie-Forschungsinstitut.

Doch aktuell gibt es bereits große Schwierigkeiten, die zentrale Fragen aufwerfen und während er Regierungspressekonferenz in Berlin im Mittelpunkt standen. So wollte eine Journalistenkollegin von Dr. Beate Baron, Sprecherin von Noch-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, wissen: „Es gibt kritische oder sorgenvolle Berichte von Industrieverbänden, die vor massiven Produktionsausfällen gegebenenfalls schon dieses Jahr warnen, da es zu Lieferengpässen von Magnesium insbesondere aus China kommt. Teilen Sie diese Sorge? Falls ja, haben Sie Schritte unternommen, um Importe zu sichern?“

Beate Baron betonte zwar: „Wir beobachten die Lage sehr genau und sind im Austausch sowohl mit der Industrieseite als auch mit der EU und verschiedenen Arbeitsgruppen, die es auf EU-Ebene zum Thema Rohstoffe allgemein gibt..“ Zugleich unterstrich sie aber auch noch mal: „Magnesium ist ein sehr wichtiges Legierungselement in der Aluminiumproduktion und besitzt damit hohe Bedeutung für eine Vielzahl von Branchen, angefangen von der Automobilindustrie, aber auch dem Flugzeugbau und anderen Industriezweigen.“

Und dann holte sie noch mal weiter aus und führte alle Argumente an die für den Einsatz von Magnesium sprechen, aber zugleich wurde damit auch deutlich  in welche Abhängigkeiten sich die deutsche Wirtschaft, eben vor allem die Automobilwirtschaft damit begibt oder schon steht: „Es ist zutreffend, dass wir beobachten, dass es in China Entwicklungen gibt, wonach die Energienachfrage in bestimmten Bereichen gedrosselt werden musste, weil es eben eine sehr hohe Nachfrage gibt, die nicht in allen Bereichen bedient werden kann. Nun zählt Magnesium zu den Prozessen, die sehr viel Energie erfordern, also sehr energieintensiv sind. Insofern sind wir vor allem im Austausch mit der Deutschen Rohstoffagentur, auch mit der AHK in Peking sowie mit der Botschaft vor Ort!“

Beate Baron kam dann aber auch zur aktuellen Lage und berichtete: „In China wurde uns mitgeteilt, dass bereits Maßnahmen ergriffen wurden, dass also die Magnesiumproduktion in einigen Teilen des Landes wieder aufgenommen und verstärkt wurde und auch der Energiemarkt insgesamt in China stärker

"...damit wird auch deutlich in welche Abhängigkeiten sich die deutsche Wirtschaft, eben vor allem die Automobilwirtschaft damit begibt “..., Kanzlerin Angela Merkel im E-Mobil
“…damit wird auch deutlich  in welche Abhängigkeiten sich die deutsche Wirtschaft, eben vor allem die Automobilwirtschaft damit begibt “…, Kanzlerin Angela Merkel im E-Mobil

liberalisiert werden soll, damit diese aktuellen Probleme mittelfristig gelöst werden können.
Aktuell ist es so, dass die Lage angespannt bleibt. Es gibt, wie gesagt, wieder ein erstes Hochfahren der Produktion in bestimmten Teilen Chinas. Aber aktuell ist die Lage noch sehr angespannt und muss deswegen natürlich weiter genau verfolgt werden!“

Ein Journalistenkollege fragte dann aber gleich nach: „Es gibt die Forderung von Verbänden, dass die Bundesregierung in Form von diplomatischen Gesprächen mit der chinesischen Regierung darauf dringen sollte, wieder mehr Magnesium nach Europa zu liefern. Finden solche Gespräche statt, vielleicht auch in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt?“

Dr. Beate Baron bestätigte dann noch mal : „Es gibt, wie gesagt, einen kontinuierlichen Austausch mit der Deutschen Rohstoffagentur, der AHK und der Botschaft vor Ort, um die Lage zu eruieren! Sie verwies aber dann sofort darau, dass es  natürlich wichtig sei, „ …dass sich alle der Lage bewusst sind und in der Wirtschaft selbst Lieferketten zunehmend diversifiziert werden. Das ist auch ein Anliegen, das die Europäische Kommission vorantreibt. Die Europäische Kommission veröffentlicht beispielsweise regelmäßig eine Liste mit sogenannten kritischen Rohstoffen, wo die Lieferungen einseitigen Abhängigkeiten unterliegen, um darauf aufmerksam zu machen, dass mittel- und langfristig bei privatwirtschaftlichen Verträgen geplant werden muss!“ Die Sprecherin von Peter Altmaier wiederholte dann es gebe – wie gesagt – , „…diesen kontinuierlichen Austausch mit der chinesischen Seite. Von dort

„...dann würde ich noch was nachreichen...!“..! Christofer Burger 2.v. l. ; Bild H.C. Pla,beck bundesr.
„…dann würde ich noch was nachreichen…!“..! Christofer Burger 2.v. l. ; Bild H.C. Pla,beck bundesr.

wurde uns eben diese Mitteilung gemacht, dass Teile der Produktion von Magnesium bereits wieder hochgefahren wurden!“
Eine Journalistenkollegin wollte dann nur noch wissen: Zuruf: „Ist das Auswärtige Amt, also dass AA , involviert?“

Christofer Burger, Sprecher von Außenminister Heiko Mass, dazu: „Die Kollegin hat ja unsere Botschaft in Peking erwähnt, die natürlich als deutsche Auslandsvertretung zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes gehört. Insofern würde ich auf diese Ausführungen verweisen. Falls wir für das AA zum Stand von Gesprächen mit China in dieser Sache noch etwas zu ergänzen hätten, würde ich das nachreichen.“