Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow haben die Entwicklungsländer noch mal deutlich zum Ausdruck gebracht, dass eines ihrer zentralen Anliegen ist der eine stärkere Unterstützung bei der Anpassung an den Klimawandel  zu erhalten. Wie Bundesumweltministerin Svenja Schulze gestern, Montag 08.November, bekannt gab wird die Bundesregierung die Ziel  der Entwicklungsländer unterstützen und stockt ihre multilateralen Investitionen in die Anpassungsfinanzierung um weitere 150 Millionen Euro auf.

".. für die ärmsten Länder...; Svenja Schulze, bild Thomas Trutschel
“.. für die ärmsten Länder…; Svenja Schulze, bild Thomas Trutschel

„Mit 100 Millionen Euro des Bundesentwicklungsministeriums wird der Fonds der Globalen Umweltfazilität für die ärmsten Länder gestärkt, mit 50 Millionen Euro des Bundesumweltministeriums  der Anpassungsfonds“, präzisierte Bundesumweltministerin Svenja Schulze.  Insgesamt trägt Deutschland mittlerweile rund 2 Milliarden Euro pro Jahr zur internationalen Anpassungsfinanzierung bei. Das ist ein Anteil von gut 40 Prozent der gesamten Klimafinanzierung aus Haushaltsmitteln.

„Die Menschen in den ärmsten Ländern dürfen nicht die Verlierer des Klimawandels sein“, forderte noch mal Entwicklungsminister Gerd Müller.  Denn: „ … sie haben am wenigsten zum Klimawandel beigetragen und leiden am meisten unter den Folgen. Deshalb müssen wir die ärmsten und verwundbarsten Länder stärker vor Dürren und Fluten schützen!“ Deutschland gehe deshalb  voran und unterstütze die ärmsten Länder mit weiteren 100 Millionen Euro bei der dringend benötigten Anpassung an den Klimawandel. Und dann forderte Müller noch: „ Andere müssen jetzt nachziehen. Vor allem die Europäische Union sollte noch viel stärker über ihre Grenzen hinausdenken und etwa seinen Green Deal auf Afrika ausweiten.“

Und Bundesumweltministerin Schulze konstatierte: „Der Anpassungsfonds  erlaubt eine

" sie leiden am meisten ....."; Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, bild Nikolaj Jolkin sputnik
” … sie leiden am meisten …..”; Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, bild Nikolaj Jolkin sputnik

gleichberechtigte Partnerschaft mit den Entwicklungsländern, da diese über die Programmatik und konkrete Projekte gleichberechtigt mitbestimmen. Weitere G7 Länder wie Kanada, die USA und Großbritannien haben ihre Unterstützung zugesagt. Ich hoffe, dass wir mit dieser Zusage einen guten Impuls für die wichtigen Verhandlungen zur Anpassungsfinanzierung in dieser Woche setzen können.“

Heute, Dienstag,  beteiligt sich die Bundesregierung an der Wiederauffüllung des Fonds der globalen Umweltfazilität für die ärmsten Länder (Least Developed Countries Fund, LDCF). Damit setzt Deutschland die Zusage von Bundeskanzlerin Merkel beim Anpassungsgipfel im Januar 2021 um und bleibt größter Geber des Fonds, konstatierten Müller und Svenja Schulze in einem gemeinsamen Statement.   Der Fonds ist durch seinen speziellen Fokus auf die Bedürfnisse der am wenigsten entwickelten Länder und seine enge Verknüpfung mit der globalen Umweltfazilität in der Klimafinanzierungsarchitektur einzigartig. Mit Geberbeiträgen von insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar konnte der Fonds weitere Ko-Finanzierungen für Projekte in Höhe von 6,8 Milliarden mobilisieren.