Verpackungen überprüfen und systematisch ökologisch optimieren! So lautete am vergangenen Donnerstag, 18. November, der Appell  des Umweltbundesamtes (UBA) an Unternehmen.

"Verpackungen überprüfen und systematisch ökologisch optimieren!" Lilian Busse mit UBA-Präsident Dirk Messner bei ihrer "Inthronisation am 21. Sept. bild uba
“Verpackungen überprüfen und systematisch ökologisch optimieren!” Lilian Busse mit UBA-Präsident Dirk Messner bei ihrer “Inthronisation  am 21. Sept. bild uba

Weiter fordert das UBA  es müssten deutlich mehr Mehrwegangebote eingeführt werden – und zwar über Getränkeverpackungen hinaus auch in anderen Bereichen, wie beim Versandhandel und Unterwegs-Verzehr (to go). „Bei Verpackungsdesign und -entsorgung entscheidet sich in den nächsten Jahren, ob uns die Transformation zu einer echten Kreislaufwirtschaft gelingt“,  prognostizierte  UBA- Vizepräsidentin Lilian Busse und forderte: „Wir müssen eine Trendumkehr beim weiter steigenden Verpackungsaufkommen schaffen. Die Vermeidung und hochwertige Kreislaufführung von Verpackungsmaterial muss zum Regelfall werden, um Klima und Ressourcen zu schonen!“ Und sie verwies darauf das erfordere natürlich  insbesondere, Verpackungen auf ein Mindestmaß zu begrenzen, deutlich mehr Mehrweg zu nutzen sowie die Verpackungen hochgradig recyclingfähig zu gestalten und bei deren Produktion deutlich mehr Rezyklate einzusetzen.

Lilian Busse lobte aber auch zugleich, fast motivierend, Die Verwertungsquoten für Verpackungsabfälle privater Endverbraucher entwickelten sich positiv: 50,5 Prozent der in gelben Tonnen und Säcken gesammelten Abfälle einschließlich der Fehlwürfe seien  im vergangenen Jahr dem Recycling zugeführt worden. Das Verpackungsgesetz erfordert mindestens 50 Prozent. Auch alle Quotenvorgaben für einzelne Verpackungsmaterialien wurden im Jahr 2020 von den dualen Systemen im Durchschnitt eingehalten und übertroffen. So gingen 93 Prozent der bei den Systemen beteiligten Eisenmetallverpackungen ins Recycling.

Bei Kunststoffverpackungen wurden 60,6 Prozent werkstofflich verwertet. „Unsere Verpackungen werden zu sehr großen Anteilen recycelt. Dem Märchen, es werde sowieso alles verbrannt, was in gelber Tonne oder gelbem Sack lande, kann ich in aller Deutlichkeit widersprechen”, betonte Lilian Busse. Dennoch bestehe großer Handlungsbedarf, „…denn die gesetzlichen Anforderungen steigen im nächsten Jahr erneut. Dann müssen noch mehr Verpackungsabfälle in den Kreislauf zurückgeführt werden“,  erinnerte die Vizepräsidentin.

Um die Vermeidung und Kreislaufführung von Verpackungsmaterialien zu unterstützen, empfiehlt das

 „Je verbreiteter und selbstverständlicher abfallvermeidende Mehrwegsysteme sind,.." ; bild bundesreg
„Je verbreiteter und selbstverständlicher abfallvermeidende Mehrwegsysteme sind,..” ; bild bundesreg

UBA Unternehmen, ihre Verpackungssortimente systematisch zu überprüfen und ökologisch zu optimieren. Verpackungen sollen dazu hochgradig recyclingfähig gestaltet werden und soweit möglich recycelte Materialien enthalten. Das UBA hält es für dringend geboten, die bestehenden Aktivitäten für das Angebot von unverpackten Waren und von Mehrwegangeboten auszuweiten – und zwar über Getränkeverpackungen hinaus auch in anderen Bereichen, wie bei Versandhandel und Unterwegs-Verzehr (to go).

„Je verbreiteter und selbstverständlicher abfallvermeidende Mehrwegsysteme sind, desto leichter wird es auch für Bürgerinnen und Bürger, auf Einwegverpackungen zu verzichten“, erklärte  Lilian Busse zum wiederholten Mal.
Auch bei der Gesetzgebung sieht das UBA Handlungsbedarf. Wichtige Weichenstellungen müssen auf europäischer und nationaler Ebene vorgenommen werden. Nicht gut recyclingfähige Verpackungen sollten überall dort vom Markt verschwinden, wo es für die enthaltenen Waren andere Verpackungsoptionen gibt oder Verpackungen unnötig sind. Auch solle die Europäische Union für Verpackungen Mindestgehalte an recycelten Kunststoffen aus Abfällen nach Gebrauch EU-weit einführen und überdimensionierten Verpackungen zu Leibe rücken.