Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat am vergangenen Donnerstag, 04. November,  ihren aktuellen dena-Gebäudereport im Rahmen des neuen Gebäudeforums klimaneutral veröffentlicht. Dieser gibt vor allem, neben einem umfassenden Bild zum Gebäudestand in Deutschland und zu dessen Energieverbrauch,  sowie zu den Wärmeerzeugern und den Energieträgern vor allem einen Faktenstand zur Klimabilanz des Sektors.

„....das Fundament für die Richtungsentscheidungen in den nächsten Monaten und Jahren. ......."; dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann:  , foto dena
„….das Fundament für die Richtungsentscheidungen in den nächsten Monaten und Jahren ….”; Andreas Kuhlmann , foto dena

Drei Fokusthemen runden laut dena den Report ab.  Demnach ist der Marktanteil beim Absatz von Verbrennungsheizungen (Öl- und Gaskessel) in2020 erstmals unter 80 Prozent gesunken. Der Absatz von Wärmepumpen stieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Verkauf von Biomasseanlagen stieg  sogar um 140 Prozent.  Doch: Gleichzeitig werden weiterhin 75 Prozent der Gebäude im Bestand mit den fossilen Energieträgern Öl und Gas beheizt, hier zeigt der Report auch regionale Unterschiede auf.

Rund 40 Prozent der Heizungen sind älter als 20 Jahre und müssen damit in den kommenden Jahren ausgetauscht werden. Der Abruf von Förderprogrammen für klimafreundliches Bauen und Sanieren nahm 2020 im Vergleich zum Vorjahr stark zu. Der Energieverbrauch in Gebäuden lag dem Bericht zufolge  in den vergangenen fünf Jahren auf einem konstanten Niveau. Der Wärmeverbrauch ist zuletzt weiter gestiegen, ebenso nimmt der Energieverbrauch für Klimakälte zu. Der Sektor hat im Jahr 2020 die Einsparziele aus dem Klimaschutzgesetz knapp verfehlt.

„Die Zahlen und Daten unseres aktuellen Gebäudereports sind das Fundament für die Richtungsentscheidungen in den nächsten Monaten und Jahren“, kommentierte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena, die Zahlen und Entwicklungen.  Kuhlmann hob  den steigenden Abruf von Förderprogrammen und den konstanten Ausbau klimafreundlicher Energieträger und effizienter Technologien hervor und betonte das sei der richtige Kurs. Zugleich mahnte er aber auch: Für den klimaneutralen Gebäudebestand brauchen wir bessere Erfolge bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und eine schnellere Sanierung des Bestands.

Dass 40 Prozent der Heizungen altersbedingt vor dem Austausch stehen, eröffne eine Chance, die es zu nutzen gelte, betonte Kuhlmann. Um hier in die richtige Richtung zu steuern, brauche es aber Impulse wie verlässliche Förderprogramme, Steuerungsinstrumente wie eine effektive und fair gestaltete CO2-Bepreisung sowie die Entlastung des Stroms von Steuern, Abgaben und Entgelten und nicht zuletzt ein innovationsfreundliches Umfeld. Wie es  aus Sicht der dena funktionieren kann, zeigt die Agentur in ihrer neuen Leitstudie Aufbruch Klimaneutralität , „… samt 14 politischen Handlungsempfehlungen für den Gebäudesektor“, wie Andreas Kuhlmann stolz berichtete.