Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am vergangenen Montag, 29. November,  Baumärkte, Supermärkte, Discounter und Pflanzenhändler aufgefordert, zum Schutz von Klima und Ressourcen endlich auf Mehrweg-Alternativen zu setzen. Und sie verweist darauf, dass besonders   in der Weihnachtszeit jedes Jahr in Deutschland mehr als 30 Millionen Weihnachtssterne und viele weitere Pflanzen gekauft werden, zu deren  Transport vom Erzeuger zum Händler zu 95 Prozent umwelt- und klimaschädliche Einweg-Plastikpaletten eingesetzt werden.

„ ... solange sie die einfachsten Dinge nicht umsetzen, ist das pure Scheinheiligkeit...!" Barbara Metz , bild duh
„ … solange sie die einfachsten Dinge nicht umsetzen, ist das pure Scheinheiligkeit…!” Barbara Metz , bild duh

Das, so betont die DUH in ihrem Statement vom Montag,  sorgt aber nicht nur für festliche Stimmung, sondern führt hinter den Kulissen zu großen Bergen aus Plastikmüll. Die neue Ampel-Koalition sieht der Umwelt- und Verbraucherschutzverband in der Pflicht, diesen Umstieg  auf Mehrweg-Alternativen mit gesetzlichen Vorgaben voranzutreiben. Schnell wirksam wäre eine Abgabe auf Einwegpaletten von mindestens 20 Cent. Auch eine verpflichtende Mehrwegquote für Transportverpackungen ist zielführend.
„Große Supermarktketten oder Baumärkte können noch so viel über Abfallvermeidung und Klimaschutz sprechen – solange sie die einfachsten Dinge nicht umsetzen, ist das pure Scheinheiligkeit“, urteilt die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Beim Pflanzentransport lassen 150 Millionen Einweg-Plastikpaletten die Müllberge jedes Jahr und besonders zur Adventszeit weiter anwachsen. Doch  beim Transport von Pflanzen vom Erzeuger zum Händler, wo die Wege sich meist wiederholen, könnten aus ihrer Sicht problemlos Mehrwegpaletten eingesetzt werden. Die Ampel-Koalition muss dem umwelt- und klimaschädlichen Treiben von Ikea, Lidl, Obi & Co. durch eine Abgabe auf Einweg endlich Einhalt gebieten“, fordert Barbara Metz.
Mehrweg-Transportverpackungen können hundertfach wiederverwendet werden und verursachen im Vergleich zu Einweg circa 30 Prozent weniger CO2. Trotzdem führen sie im Pflanzenhandel bislang ein Nischendasein.
„Dabei gibt es längst praktikable Mehrweg-Lösungen. Allein der Wille der Händler ihr eigenen Umweltversprechen umzusetzen fehlt bislang. Das ist absolut unverständlich“, kritisiert der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Neben den ökologischen Vorteilen lohnt es sich für den Handel auch aus wirtschaftlicher Perspektive, auf Mehrweg-Transportverpackungen zu setzen. Deren Einsatz ist um die Hälfte günstiger als der ständige Neukauf von Einwegverpackungen.

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