Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2021 eine Höhe von 12.193 Petajoule (PJ) beziehungsweise 416,1 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das entspricht einem Anstieg um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Energieverbrauch liegt jedoch noch spürbar unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit, was darauf hinweist, dass die energie- und gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland weiterhin in hohem Maße durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen geprägt wird, erklärte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) in Berlin.( Hintergrund zur Gemeinschaft s. unten)

Verbrauchssteigernd wirkten 2021 sowohl die wirtschaftliche Erholung sowie die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung.

.....Der Erdgasverbrauch erhöhte sich 2021 um 3,9 Prozent...
…..Der Erdgasverbrauch erhöhte sich 2021 um 3,9 Prozent…

Nach Einschätzung der AG Energiebilanzen sorgte die Preisentwicklung auf den Energiemärkten im auslaufenden Jahr für eine spürbare Verbrauchsminderung. Vor allem die Preise für Erdgas und Rohöl stiegen im Vorjahresvergleich außerordentlich kräftig an. Die Preise für CO₂- Emissionszertifikate haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt und erreichten zum Jahresende historische Höchststände. Die höheren Energie- und CO₂-Preise haben, so die AG, den wachstumsbedingten Anstieg des Primärenergieverbrauchs erkennbar gebremst.

Der Verbrauch von Mineralöl verminderte sich 2021 um insgesamt um 5,1 Prozent auf 3.877 PJ (132,3 Mio. t SKE). Der Anteil des Mineralöls am gesamten Primärenergieverbrauch sank auf 31,8 Prozent (Vorjahr 34,4 Prozent).

Der Erdgasverbrauch erhöhte sich 2021 um 3,9 Prozent auf 3.258 PJ (111,2 Mio. t SKE). Hauptursache für diese Entwicklung war die in den ersten fünf Monaten deutlich kühlere und größtenteils eher windarme Witterung, die zum Mehreinsatz von Erdgas sowohl in der Wärme- wie auch in der Stromerzeugung führte. Ab der Jahresmitte sorgte der Preisanstieg für einen Mehreinsatz anderer Energieträger in der Strom- und Wärmeerzeugung. Der Anteil des Erdgases am gesamten Primärenergieverbrauch stieg leicht von 26,4 auf 26,7 Prozent.

Der Verbrauch an Steinkohle stieg 2021 um 17,9 Prozent und erreichte eine Höhe 1.052 PJ (35,9 Mio. t SKE). Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, der etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmacht, erhöhte sich um gut 25 Prozent. Die Eisen- und Stahlindustrie steigerte ihre Nachfrage um 13 Prozent. Der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken wurde begünstigt durch den Preisanstieg bei den

"Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, der etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmacht, erhöhte sich um gut 25 Prozent.!" Kohlekraftwerk Lünen....Lünen .Trinanel
“Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, der etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmacht, erhöhte sich um gut 25 Prozent.!” Kohlekraftwerk Lünen….Lünen .Trinanel

Wettbewerbsenergien sowie die witterungsbedingt geringere Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen. Beim Absatz an die Stahlindustrie profitierte der Energieträger von den konjunkturellen Effekten. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Primärenergieverbrauch erhöhte sich von 7,5 auf 8,6 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich um 18 Prozent auf 1.130 PJ (38,6 Mio. t SKE), lag damit jedoch um etwa 3 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019 und folgte somit weiter dem längerfristigen Trend. Der Zuwachs im abgelaufenen Jahr ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahr witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen 2021 deutlich niedriger ausfiel und eine andere Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt vorliegt. Braunkohle hatte 2021 einen Anteil von 9,3 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent) am gesamten Primärenergieverbrauch.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. (AG Energiebilanzen) mit Sitz in Berlin ist- laut Bericht von Wikipedia-  ein Verein, der sich hauptsächlich mit der wissenschaftlichen Auswertung von Statistiken rund um die Energiewirtschaft  befasst. Dabei gibt sie jährlich eine Energiebilanz  für die Bundesrepublik Deutschland heraus.

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen wurde am 26. März 1971 in Essen von sieben Verbänden der deutschen Energiewirtschaft und drei auf dem Gebiet der energiewirtschaftlichen Forschung tätigen Instituten gegründet.

Über weitere Daten, Hintergründe und Zusammenhänge  des Energieverbrauchs berichten wir morgen, Do 23.12.21