Am kommenden Samstag, 1. Januar 2022 tritt nun „endlich…“ wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erklärt,  das Plastiktütenverbot in Kraft. Jahrelang habe die DUH für ein Verbot von verzichtbaren und kurzlebigen Einweg-Plastiktüten gekämpft, betonte sie am vergangenen Montag, 27. Dezember in ihrem begleitenden Statement.  „Und nun endlich kommt es … !!!“

" Plastiktütenverbot tritt  in Kraft ,.." ; bild bundesreg
” Plastiktütenverbot tritt in Kraft ,..” ; bild bundesreg

Die DUH wertet das als wichtigen Schritt zum Schutz von Ressourcen und Umwelt. Unter das Verbot fallen Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern – auch sogenannte „Bioplastiktüten“, die keine umweltfreundliche Alternative zu sonstigen Plastiktüten darstellen.
Ausgenommen von der Verbotsregelung sind jedoch dünne Einweg-Plastiktüten zum Einpacken von Obst und Gemüse, sogenannte Hemdchen- oder Knotenbeutel mit weniger als 15 Mikrometern Wandstärke. Dies werte die Organisation als fatalen Fehler. Sie fordert deshalb von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, das Verbot auch auf diese umwelt- und klimaschädlichen Produkte auszuweiten. Diese Plastikbeutel werden ja in der Regel kostenlos in Supermärkten angeboten. Pro Jahr werden in Deutschland rund 3,2 Milliarden Stück verbraucht, listet die DUH auf.Ihr Fazit:  Nur ein Verbot und die konsequente Förderung von alternativen Mehrwegnetzen und -beuteln sorgen dafür, dass das von der Bundesregierung selbst formulierte Ziel der Abfallvermeidung auch erreicht wird.

"Massen an unnötigem Kunststoffmüll wurden viel zu lang hingenommen...!" Barbara Metz , bild duh
“Massen an unnötigem Kunststoffmüll wurden viel zu lang hingenommen…!” Barbara Metz , bild duh

„Massen an unnötigem Kunststoffmüll wurden viel zu lang hingenommen“, kritisiert die Stellvertretende

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
Dabei mache es die Welt vor: „Bereits 61 Länder haben die umweltschädlichen Einweg-Plastiktüten abgeschafft….““ Barbara Metz fordert nun kategorisch: „ Umweltministerin Lemke muss den im Koalitionsvertrag angekündigten Zielen zur Abfallvermeidung und Mehrwegförderung nun Taten folgen lassen und die Verbotsregelung ausweiten!“

Bereits jetzt gibt es praktische wiederverwendbare Mehrwegnetze für Obst, Gemüse und Backwaren. Solche Netze gibt es aus Biobaumwolle oder auch aus Kunststoff. Sie sind extrem robust, können hundertfach wieder eingesetzt werden und sparen bei jeder Wiederverwendung die Neuherstellung einer Einwegtüte ein. Einige Supermärkte haben das Gewicht von Mehrwegnetzen inzwischen in das Kassensystem integriert und ziehen es beim Wiegen automatisch ab.

"... von Einwegtüten generell die Finger lassen...!" Thomas Fischer, bild duh
“… von Einwegtüten generell die Finger lassen…!” Thomas Fischer, bild duh

„Verbraucherinnen und Verbraucher sollten deshalb von Einwegtüten generell die Finger lassen – egal aus welchem Material – und konsequent auf Mehrweg setzen“, empfiehlt der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.Und er konstatiert weiter:

„Im Gegensatz zu Plastiktüten sind solche aus Papier zwar biologisch abbaubar und haben somit einen großen Vorteil. Aber auch deren Herstellung verbraucht viel Wasser, Energie und Chemikalien!“ Verbraucherinnen und Verbraucher sollten deshalb von Einwegtüten generell die Finger lassen – egal aus welchem Material – und konsequent auf Mehrweg setzen!“