„Wie können wir noch schneller aus der Kohleverstromung aussteigen und gleichzeitig eine wettbewerbsfähige, klimafreundliche Energieversorgung im Industrieland Nordrhein-Westfalen sichern!, fragte sich – laut NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart die Landesregierung NRW und auf die Fragen gibt die Fortschreibung der Energieversorgungsstrategie der Regierung die Antwort und die verkündete der Minister am Donnerstag, 16. Dezember,  dem Landtag.

die Landesregierung noch ambitioniertere ZieleNRW-Wirtschaftsminister  Prof. Andreas
“…die Landesregierung setzt sich noch ambitioniertere Ziele   ….!” NRW-Wirtschaftsminister  Prof. Andreas Pinkwart

Fazit des Ministers vorab: Damit setzt sich die Landesregierung noch ambitioniertere Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren und untermauert diese mit konkreten Maßnahmen und Initiativen.

„Seit Veröffentlichung der Energieversorgungsstrategie NRW vor zwei Jahren haben wir in Nordrhein-Westfalen schon viel erreicht und umgesetzt“, lobte sich Pinkwart selbst und nannte als Aktionen das Land gehe  beim Kohleausstieg voran, man habe den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft eingeleitet und belege beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Ländervergleich vordere Plätze. „Um die auf Bundes- und Landesebene angehobenen Klimaschutzziele zu erreichen, beschleunigen wir nun mit konkreten Maßnahmen den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik und treiben den Umbau zum klimaneutralen Energiesystem der Zukunft voran“, kündigte Pinkwart vor dem teilweise erstaunten Landtag weiter an.

Die neuen  Zielsetzungen sehen nun  – nach Darstellung Pinkwarts – so aus:

  • Photovoltaik: Eine Verdreifachung, möglichst Vervierfachung der Leistung von rund 6 Gigawatt (GW) im Jahr 2020 auf 18 bis 24 GW im Jahr 2030.
  • Windenergie: Verdopplung von 6 GW im Jahr 2020 auf 12 GW in 2030.
  • Ausbauziel: Steigerung des Anteils Erneuerbare Energien an der Stromerzeugung auf mehr als 55 Prozent bis 2030, sofern die energiewirtschaftlichen Voraussetzungen vorliegen.

Zum Erreichen dieser Ziele will  die Landesregierung den Landesentwicklungsplan ändern, die Rahmenbedingungen für die Freiflächen-Photovoltaik verbessern sowie bisher ungenutzte Flächenpotenziale für die Windenergie erschließen.

NRW hat aber auch  konkrete Maßnahmen und Forderungen an den Bund:  Zur  Versorgungssicherheit  müsse der Netzausbau beschleunigt werden, Entlastungen beim Strompreis, die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und eine erfolgreiche Wärmewende in Nordrhein-Westfalen.

Weiter fordert die Landesregierung vom Bund effiziente Förder- und Marktmechanismen um den notwendigen Zubau erheblicher Kapazitäten flexibler Gaskraftwerke zu ermöglichen. Ferner prüft die Landesregierung unter Einbeziehung der Kommunen auch die Einführung einer kommunalen Wärmeplanung für Nordrhein-Westfalen und unterstützt die Abschaffung der EEG-Umlage.

„Mit der Fortschreibung der Energieversorgungsstrategie und den darin enthaltenen konkreten Maßnahmen und Forderungen bleiben wir als mit Abstand wichtigstes Energieland Taktgeber der Energiewende“, versucht  Pinkwart  die Sicht zu ordnen : Und weiter sieht er die Lage so: „Der Bund hat einen Koalitionsvertrag – wir haben eine Gesamtstrategie. Die neue Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag ambitionierte Ziele für die Energiewende in Deutschland gesetzt. Größtenteils müssen diese jedoch noch mit Maßnahmen und Umsetzungsansätzen unterlegt werden!“