Aufgrund der vermehrten Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Situation wird ein möglicher Stopp der russischen Gaslieferungen nach Europa befürchtet, berichtete gestern, Samstag  15. Januar, auch die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur SNA-Nachrichten, vormals Sputnik-news.

Gespräche über Notfallpläne für Gas-Lieferungen nach Europa, …? "; Joe Biden
Gespräche über Notfallpläne für Gas-Lieferungen nach Europa, …? “; Joe Biden

Die fertige, aber noch nicht in betrieb genommene russische Gaspipeline Nord-Stream 2, die weiteres Gas nach Deutschland und Europa liefern soll, spielte im Rahmen der amerikanisch – russischen Gespräche am vergangenen Montag, 10. Januar in Genf, bei denen es darum ging die wegen der Ukraine-Krise gefährlich  gestiegenen  Spannungen zwischen den  Staaten zu entspannen, ebenfalls eine bemerkenswerte Rolle die die USA der Pipeline dabei verschafft haben, wir berichten heute, s. unten.

Um aber auf alle Eventualitäten, möglicher Stopp der russischen Gaslieferungen,  gefasst zu sein, führte die US-Regierung mit Energiekonzernen kürzlich Gespräche über Notfallpläne für Gas-Lieferungen nach Europa, berichteten gestern also  die russischen SNA-Nachrichten.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters demnach unter Berufung auf Branchen- und Regierungskreise berichtet habe, hätten Vertreter des US-Außenministeriums mit den Unternehmen über Kapazitäten für höhere Liefermengen gesprochen. Nämlich für den Fall, dass russische Gaslieferungen unterbrochen würden.

Derzeit bezieht die Europäische Union (EU) rund ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland.

Während der Gespräche  berichten die SNA-Nachrichten also weiter, sei auch eine Verschiebung von Wartungsarbeiten Gaspipelines erörtert worden, um die Gas-Produktion hoch zu halten. Die Unternehmen hätten in diesem Zusammenhang erklärt, dass ein Ausfall großer Mengen aus Russland schwer zu ersetzen sei und dabei auf die weltweit knappen Gasvorräte verwiesen. Welche Konzerne angesprochen worden seien, wurde zunächst nicht preisgegeben.

Ein Sprecher des Nationalen US-Sicherheitsrates wollte sich, wie SNA berichtet,  Reuters zufolge nicht zu den Gesprächen äußern. Er bestätigte aber, dass eine Notfallplanung im Gange sei. Eine Sondierung der Auswirkungen möglicher Maßnahmen sei eine „gängige Praxis“. Dies zeige die Entschlossenheit der USA, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen.

„Die Vereinigten Staaten haben versprochen, Europa den Rücken zu stärken, wenn es aufgrund von Konflikten oder Sanktionen zu Energieknappheit kommt“, zitiert die Agentur eine der befragten Quellen.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Genfer Gespräche: “USA bringen Nord-Stream 2 als Druckmittel ein …!”