Der Großhandelspreis für Strom ist  im Durschnitt um 30,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Januar 2021 gestiegen . Aktuell liegt der Großhandelspreis im Durschnitt bei 21,17 Cent pro Kilowattstunde. Dies geht aus dem aktuellen Strompreisvergleich des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer (VEA) hervor der am vergangenen Donnerstag, 06. Januar veröffentlicht wurde.

" ....für viele Unternehmen in Deutschland ein echter Preisschock ...": Volker Stuke
” ….für viele Unternehmen in Deutschland ein echter Preisschock …”; Volker Stuke

„Diese derart stark gestiegenen Strompreise im Großhandel sind für viele Unternehmen in Deutschland ein echter Preisschock“, urteilt Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA, die Entwicklung.

Nach  Einschätzung des VEA  wird es unter diesen Bedingungen speziell für die Unternehmen in Deutschland immer schwieriger, wettbewerbsfähig produzieren zu können. Vor allem für diejenigen,  die sich auf lange Sicht keinen günstigen Stromtarif sichern konnten! Ein solcher Nachteil mindere nicht nur gegenüber den internationalen, sondern auch gegenüber nationalen Mitwettbewerbern die Konkurrenzfähigkeit am Markt.

Stuke appelliert aus diesem Grund an die neue Ampelregierung: „Um die Wirtschaftlichkeit unserer Unternehmen nicht noch weiter zu gefährden, erwarten wir von der Politik jetzt größtmögliche Sensibilität und Zurückhaltung im Hinblick auf finanzielle Mehrbelastungen. Die Unternehmen haben aufgrund der Preisentwicklung bereits mehr als genug Anreize, um möglichst energieeffizient zu produzieren. Erneute Steuererhöhungen oder weitere bürokratische Hürden wären in dieser Situation ein ganz falsches Signal. Hiervon können wir nur abraten.“

Der VEA-Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Die Reihenfolge im Vergleich basiert auf dem arithmetischen Mittel ohne Gewichtung der 15 Abnahmefälle.

Die größten prozentualen Preissteigerungen gibt es bei der e-netz Südhessen mit Sitz in Darmstadt (34,7 Prozent), der Energienetze Mittelrhein (34,5 Prozent), der ENERVIE Vernetzt mit Sitz in Lüdenscheid (34,5 Prozent) und der Stromnetz Hamburg (34,0 Prozent). Die Preise sind in allen Netzgebieten

"...Strompreise weiter  in den neuen Bundesländern im Vergleich mit den alten Bundesländern höher ...; Bild bmwi
“…Strompreise weiter  in den neuen Bundesländern im Vergleich mit den alten Bundesländern höher …; Bild bmwi

gestiegen. Die geringsten Preiserhöhungen sind bei der Energieversorgung Halle Netz (26,0 Prozent), bei der Netz Leipzig (27,4 Prozent) und der Schleswig-Holstein Netz mit Sitz in Quickborn (27,4 Prozent) zu beobachten.

Nach wie vor sind die Strompreise weiter  in den neuen Bundesländern im Vergleich mit den alten Bundesländern höher: So beträgt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern 21,56 Cent pro Kilowattstunde und ist damit um 0,49 Cent pro Kilowattstunde bzw. 2,3 Prozent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (21,07 Cent pro Kilowattstunde).

Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten (Stadtwerke Kiel Netz mit 18,87 Cent pro Kilowattstunde) und teuersten Netzgebiet (Wemag Netz mit 23,41 Cent pro Kilowattstunde) beträgt 4,54 Cent pro Kilowattstunde bzw. 24,0 Prozent. Bezogen auf das arithmetische Mittel der zehn preisgünstigsten Netze (20,05 Cent pro Kilowattstunde) liegen die durchschnittlichen Preise der zehn teuersten Gebiete (22,21 Cent pro Kilowattstunde) um 2,15 Cent pro Kilowattstunde bzw. 10,7 Prozent höher. Das durchschnittliche Niveau der Gruppe der zehn Netzbetreiber mit den höchsten Preisen bewegt sich im Mittel um 1,04 Cent pro Kilowattstunde bzw. 4,9 Prozent über und das der Gruppe der zehn preisgünstigsten Versorgungsgebiete um 1,12 Cent pro Kilowattstunde bzw. 5,3 Prozent unter dem Durchschnitt aller 50 Vergleichsnetze in Deutschland (21,17 Cent pro Kilowattstunde).