Die deutschen Gasspeicher  sind kaum zu 50 Prozent gefüllt. Um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten, will der  Bundesminister für  Wirtschaft und Klimaschutz  Robert Habeck deshalb mehr staatliche Eingriffsmöglichkeiten prüfen, berichtete am vergangenen Donnerstag, 27. Januar, auch die russische Nachrichten-Agentur  SNA-Nachrichten, einen Tag bevor US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündeten sie arbeiteten an einem gemeinsamen Plan zur Energieversorgungssicherheit, vor allem mit Erdgas, Europas.

Gasspeicher: Immerhin:, es handelt sich um einen historischen Tiefstand..., Robert Habeck
Gasspeicher: Immerhin:, es handelt sich um einen historischen Tiefstand…, Robert Habeck

Immerhin: es handelt sich um einen historischen Tiefstand, und die Angst vor der Kälte ist da, heißt es im Agentur-Bericht weiter.  Angesichts dessen forderte Minister Habeck (Grüne) zuletzt mehr staatliche Eingriffsmöglichkeiten. Der Winter habe gezeigt, sagte Habeck demnach dem  Sender „NTV“, dass Deutschland mit reduzierten Beständen anfälliger für Preisschwankungen und geopolitische Spannungen sei. „Deshalb müssen wir die Möglichkeiten verbessern, für den nächsten Winter vorzusorgen, damit die Gasspeicher gut gefüllt sind“. Darin sehe er eine politische Aufgabe.

Hier dürfte er allerdings auf den Widerstand der Gasbranche stoßen, vermutet SNA und verweist  auf die Initiative von Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft und die Stimme der Branche: So habe  „Zukunft Gas“, gegenüber SNA erklärt: „Staatliche Eingriffe in Märkte sollten immer sehr gut begründet sein. Aktuell sehen wir keine Notwendigkeit einer staatlichen Einflussnahme auf den europäischen Gasmarkt.“ Zu Mitgliedern der Initiative gehören sowohl VNG, als auch Wintershall Dea und Gazprom NGV Europe.

Zwar seien die Gasspeicher für die sichere Energieversorgung in Deutschland ein Faktor, sagt der Leiter der Pressestelle von „Zukunft Gas“, Charlie Grüneberg, weiter. Deutschland sei Teil des integrierten EU-Energiemarktes und damit an zahlreiche Pipelines und LNG-Terminals angebunden. Die Energieversorgung werde damit aber aus vielen Quellen gesichert, nicht nur aus Gasspeichern. „Wir sehen daher aktuell keine Gefahr für eine sichere Energieversorgung Deutschlands“, argumentiert Grüneberg. Ganz anders  beurteilen das wohl nun die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden. Sie sorgen sich gemeinsam um die Gas-Versorgungssicherheit in Europa und arbeiten an einer gemeinsamen Strategie, wir berichten , s. unten!!!

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gas: Gemeinsamer Notfallplan für Europa

und  auch unseren Bericht: Gaspreise mehr als verfünffacht

sowie auch: Verbraucher/innen: Von steigenden Strom- und Gaspreisen dringend entlasten