Verbot von Titandioxid: ” Ich zähle auf die Zusammenarbeit der EU-Staaten…!”
Die EU-Kommission hat am vergangenen Freitag, 14. Januar, ein Verbot für die Verwendung von Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff (E171) erlassen. Die EU-Staaten hatten einen entsprechenden Vorschlag der Kommission im Oktober 2021 einstimmig gebilligt. Titandioxid gilt als krebsverdächtig.
Das Verbot wird nach einer sechsmonatigen Übergangszeit in Kraft treten. EU-Kommissarin Stella Kyriakides, zuständig für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, kommentierte den Beschluss : „Die Lebensmittelsicherheit und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger sind nicht verhandelbar. Mit dem heutigen Verbot beseitigen wir einen Lebensmittelzusatzstoff, der nicht mehr als sicher gilt.“
Weiter appellierte die Kommissarin an die Mitgliedsstaaten: „Ich zähle auf die Zusammenarbeit mit den Behörden der Mitgliedstaaten, um sicherzustellen, dass die Lebensmittelunternehmer die Verwendung von E171 in Lebensmitteln einstellen.” Frankreich hatte bereits 2020 die Verwendung in Lebensmitteln verboten; die Schweiz zog ebenfalls nach
Titandioxid wird verwendet, um vielen Lebensmitteln eine weiße Farbe zu verleihen, von Backwaren und Brotaufstrichen bis hin zu Suppen, Soßen, Salatdressings und Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Mitgliedstaaten hatten den Vorschlag der Kommission, der im vergangenen Herbst vorgelegt wurde, einstimmig gebilligt. Er stützte sich auf ein wissenschaftliches Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Dieses kam zu dem Schluss, dass Titandioxid bei der Verwendung als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher angesehen werden kann. Das ist insbesondere so, weil Bedenken hinsichtlich der Genotoxizität, also der Fähigkeit von chemischen Substanzen, genetisches Zellmaterial zu verändern, nicht ausgeschlossen werden können. Der Rat und das Europäische Parlament hatten bis Ende 2021 Zeit, um Einspruch zu erheben.