Für die deutlichen Preisanstiege im Energie-Großhandel gebe  es verschiedene Gründe. Weltweit steige aufgrund der konjunkturellen Erholung die Nachfrage nach Vorprodukten und Rohstoffen, erläuterte gestern, Donnerstag 27. Januar, auch noch mal der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) . Über weitere Hintergründe und Erkenntnisse des Preisanstiegs von Gas und Strom berichten wir heute an anderer Stelle, s. unten.

"...Verbraucher/innen von steigenden Strom- und Gaspreisen dringend entlasten .." Kerstin Andreae , foto grüne
“…Verbraucher/innen von steigenden Strom- und Gaspreisen dringend entlasten ..” Kerstin Andreae , foto grüne

Während es vor Corona ein zeitlich versetztes Wirtschaftswachstum in den unterschiedlichen Weltregionen gab, wurde dieses durch die konjunkturelle Erholung durch Corona synchronisiert. Dies führt in allen Weltregionen gleichzeitig zu einer erhöhten Nachfrage nach Rohstoffen und lässt die Preise international steigen.

Hinzu kamen – nach Darstellung des BDEW – weitere preistreibende Faktoren, wie zum Beispiel gestiegene Preise für CO2-Zertifikate sowie eine ungünstige Witterung. Aufgrund eines ungewöhnlich kalten ersten Halbjahres gab es in diesem Jahr eine erhöhte Nachfrage nach Gas. Gleichzeitig war die Erneuerbaren-Einspeisung durch wenig Wind und Sonne insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2021 gering. Dadurch musste ein größerer Teil der Stromnachfrage durch konventionelle Energieträger gedeckt werden.

Zudem beeinflussen die hohen Preise im Gas-Großhandel in den letzten Monaten auch den Strompreis, da sich die Stromerzeugung in Gaskraftwerken deutlich verteuert. Das erhöht die Kosten für die Produktion von konventionellem Strom. Diese Effekte können derzeit durch die sinkenden Kosten der Erneuerbaren Energien nicht kompensiert werden.

„Energieverbraucherinnen und -verbraucher müssen angesichts der steigenden Strom- und Gaspreise dringend entlastet werden“, forderte  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Insbesondere die Steuer- und Abgabenlast auf Energie muss reduziert werden. Die von der Bundesregierung angekündigte Abschaffung der EEG-Umlage ist hier ein erster wichtiger Schritt und sollte möglichst schnell angegangen werden. Einkommensschwache Haushalte sollten in der aktuellen Situation zudem kurzfristig über sozialpolitische Instrumente unterstützt werden. Der angekündigte Heizkostenzuschuss sollte daher nun zeitnah von der Bundesregierung auf den Weg gebracht werden.“