„Weder Erdgas noch Atomkraft entsprechen auch nur ansatzweise den Kriterien der Nachhaltigkeit“, kritisierte am vergangenen Montag, 03. Januar,  auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die Vorschläge der EU-Kommission zur EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen scharf.

„Ökologisch sind Investitionen in atomare und fossile Energien längst nicht mehr vertretbar...!" ,Simone Peter bild grüne
„Ökologisch sind Investitionen in atomare und fossile Energien längst nicht mehr vertretbar…!” Simone Peter bild grüne

„Ökologisch sind Investitionen in atomare und fossile Energien längst nicht mehr vertretbar, da ihr Fußabdruck von Klimakrise bis ungelöster Endlagerfrage viel zu groß ist. Ökonomisch stellt Atomkraft inklusive aller Folgekosten schon lange keine Alternative zu den Erneuerbaren Energien dar, die ohne Brennstoff- und Endlagerkosten auskommen. Auch Erdgas darf nur noch begrenzt eingesetzt werden, um nicht als „stranded investment“ in Infrastruktur und Kraftwerke in absehbarer Zeit Steuergelder zu verbrennen und es damit seinem Pendant Kohle gleich zu tun“, forderte BEE-Präsidentin Simone Peter.

Für diesen zeitlich begrenzten Einsatz braucht es kein irreführendes „Nachhaltigkeitslabel“,  kritisiert Simone Peter, BEE-Präsidentin. Sozial gerechte Investitionen sind , laut Simone Peter, zudem nur die, die heutigen und zukünftigen Generationen faire Energiepreise garantierten. Und: „Hier sind Erneuerbare Energien schon heute unschlagbar. Jetzt muss deren Ausbau entfesselt, die Sektorenkopplung vorangebracht und der Strommarkt neu ausgerichtet werden“, fordert  die BEE-Präsidentin.

Mit einem starken Zuwachs an Wind- und Solarenergieanlagen bei gleichzeitiger Optimierung des dezentralen (Bio)Gaskraftwerk-Parks (derzeit über 9500 Anlagen) sowie der Nutzung von Wasserkraft- und Geothermie-Anlagen könne nicht nur eine sichere Stromversorgung garantiert, sondern Strom noch günstiger als durch neue Gasgroßkraftwerke geliefert werden. Das senke den Bedarf an neuen Gaskraftwerken signifikant, sorge für heimische Wertschöpfung und vermeide teure Importe. Mit der bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme könnten darüber hinaus Kommunen mit regionaler, klimafreundlicher Heizenergie versorgt werden: „Die dezentrale Erzeugungsstruktur erfordert dezentrale Backups. Zentrale Gaskraftwerke sind daher ungeeignet. Sie verursachen durch höhere Redispatchmengen neue Probleme und Kosten”, lautet das Fazit der  Verbandspräsidentin.

Mit der Studie für ein Klimaneutrales Stromsystem  habe der BEE noch im alten Jahr aufgezeigt, wie den Herausforderungen eines immer stärker auf Erneuerbaren Energien fußenden Stromsystems Rechnung getragen werden könne und dabei Versorgungssicherheit, Finanzierung der Erneuerbaren Energien und Umsetzung der Sektorenkopplung gewährleistet werde. „Die Energiewende in Deutschland wie in anderen EU-Mitgliedsstaaten garantiert enorme wirtschaftliche Entwicklung, Energiesicherheit, Einhaltung der Klimaziele und dauerhaft bezahlbare Preise. Deswegen sollte die Bundesregierung die Vorschläge der EU-Kommission zurückweisen“,empfiehlt Simone Peter.

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