Hessen hat den Weg für den bedarfsgerechten Ausbau der Windenergie freigemacht, betonte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir am vergangenen Mittwoch, 02. Februar,  im Landtag und verwies zugleich darauf: „Die erforderlichen Vorrangflächen sind ausgewiesen, und wir haben klare und praktikable Regeln für den Schutz von Mensch und Natur!“

„Nun ist der Bund an der Reihe... !"Tarek Al-Wazir
„Nun ist der Bund an der Reihe… !” Tarek Al-Wazir

Konfliktpotenziale seien damit minimiert. „Nun ist der Bund an der Reihe, seinen Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen zu leisten“, konstatierte Tarek Al-Wazir und war    zuversichtlich, „…dass wir dann schnell wieder an die hohen Steigerungsraten früherer Jahre anknüpfen können und Hessen bis zum Jahr 2045 unabhängig von fossilen und atomaren Quellen sein wird.“

Der Minister  wies vor allem darauf hin, dass Hessen 1,9 Prozent der Landesfläche für Windräder reserviert und damit mit annähernd 2 Prozent als einziges Bundesland neben Schleswig-Holstein die Vorgabe des Bundes bereits erfüllt hat: „Wir haben aber auch die nötigen Verwaltungsvorschriften erlassen, damit die Genehmigungsbehörden einen klugen Ausgleich zwischen dem Ziel einer sicheren Energieversorgung und dem Schutz von Mensch und Natur treffen können. Für Siedlungsgebiete gilt ein Mindestabstand von 1.000 Metern und Schwerpunktvorkommen windenergiesensibler Arten sind für Vorranggebiete tabu. Viel von dem, was die neue Bundesregierung sich vorgenommen hat, haben wir in Hessen bereits umgesetzt.“

Wie der Minister erläuterte, tragen Wind, Sonne und andere erneuerbare Energiearten bereits mehr als die Hälfte zur hessischen Stromerzeugung bei. 2020 erreichten sie einen Anteil von 56 Prozent der Bruttoproduktion: „Das ist eine Verdoppelung seit Ende 2012. Wir erzeugen Strom immer nachhaltiger, umwelt- und klimafreundlicher. Das ist eine Voraussetzung für die Transformation unserer Wirtschaft in eine Produktionsweise, in der wir unseren Wohlstand erarbeiten werden, ohne die natürlichen Ressourcen unseres Planeten zu überlasten“ , lobte der Minister quasi sich und die gesamte hessische Landesregierung.

Für dringend hält Al-Wazir  nun die vom Bund versprochenen rechtlichen Klarstellungen, um das große öffentliche Interesse am Ausbau der Windkraft zu unterstreichen. Ebenso bedürfe es einer Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.

Ende 2020 waren in Hessen 1.143 Windkraftanlagen in Betrieb. Im vergangenen Jahr kamen nach vorläufigen Zahlen 18 hinzu; 45 neue Anlagen wurden genehmigt, 67 beantragt.

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