Italiens Ministerpräsident und früherer EZB-Chef Mario Draghi hat angesichts der aktuellen Ukraine-Krise länderübergreifende Erdgasspeicher in der EU-Union gefordert. Das berichtete sogar die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur SNA-Nachrichten, vormals Sputnik-news am vergangenen Freitag, 25. Februar.

"Wir hoffen, dass diese Krise endlich zu einer positiven Antwort in dieser Thematik führt“, Bundeskanzler Olaf Scholz und Mario Draghi, bild bunderg steffen kugler
“Wir hoffen, dass diese Krise endlich zu einer positiven Antwort in dieser Thematik führt“, Bundeskanzler Olaf Scholz und Mario Draghi, bild bunderg steffen kugler

Italien werde in Brüssel darauf drängen, bessere Mechanismen für gemeinsame Speicher in Gang zu setzen, um auf künftige Notlagen besser gefasst zu sein, erklärte Draghi am Freitag im Parlament in Rom. „Wir hoffen, dass diese Krise endlich zu einer positiven Antwort in dieser Thematik führt“, sagte er.

Draghi zufolge ist Italien im Vergleich zu anderen Ländern in Europa verhältnismäßig gut durch den Winter gekommen. Im Oktober seien die Gasspeicher  sogar zu 90 Prozent gefüllt gewesen.

Auch der Regierungschef kritisierte zugleich eine starke Abhängigkeit Italiens von Erdgaslieferungen aus Russland, das den Bedarf des Mittelmeerlandes in den vergangenen Jahren jeweils zu 45 Prozent gedeckt hatte. Nun versuche Rom, etwa aus Aserbaidschan, Algerien, Libyen oder den USA mehr Gas zu beziehen. Außerdem erwäge Italien, Kohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, um die Energieversorgung kurz- und mittelfristig zu sichern, äußerte Draghi.