Der Weltklimarat IPCC warnt: Die Klimarisiken für Ökosysteme und Menschen nehmen weltweit rapide zu. Anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Teil seines 6. Sachstandsberichts am gestrigen Montag, 28. Februar, heißt es fast mitreißend: „Nur konsequenter Klimaschutz und frühzeitige Klimaanpassung können Risiken verringern!“ Und dies gilt natürlich auch vor allem auf dem Hintergrund des Umwelt und Menschenleben zerstörenden russischen Krieges gegen die Ukraine.

"....eine gewaltige Zukunftsaufgabe....!" Steffi Lemke , bild grüne bundestg, stefan kaminski
“….eine gewaltige Zukunftsaufgabe….!” Steffi Lemke , bild grüne bundestg, stefan kaminski

Auch  für Deutschland benennt die Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes die größten Klimarisiken und dringendsten Anpassungsbedarfe. Bundesumweltministerium (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA) fordern deshalb  bereits es  gelte, die rechtlichen Grundlagen zu verbessern und mehr finanzielle Mittel für die Klimaanpassung bereitzustellen.

Die Feststellung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke: “Die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten und Klimaschutz sind dringendere Aufgaben denn je!“, erhalten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg eine herausragende Bedeutung.  Steffi Lemke: „Der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien und die nötige Anpassung von Gesellschaft, Infrastruktur und Ökosystemen sind eine gewaltige Zukunftsaufgabe.  ,,, Mit dem Sofortprogramm Klimaanpassung erweitern und ergänzen wir bestehende Maßnahmen. Darüber hinaus arbeiten wir an einer dauerhaften Finanzierung der Klimaanpassung.”

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) betont auch noch einmal: “Der Weltklimarat wie auch unsere eigenen Analysen in Deutschland zeigen, dass der Klimawandel die Lebensgrundlagen vor allem nachfolgender Generationen verschlechtern kann.“ Er  hält aber auch fest: „Der neue Bericht des IPCC stimmt aber auch zuversichtlich: Anpassungsmaßnahmen werden weltweit zunehmend umgesetzt und sind dann am wirkungsvollsten, wenn sie umsichtig geplant sind und auf die regionale und lokale Situation passen!“

Messner beschreibt aber auch noch mal was uns trotz aller jetzigen Maßnahmen treffen wird: „Der aktuelle Bericht des Weltklimarats IPCC beschreibt sehr deutlich die Auswirkungen der Klimakrise.

"Der neue Bericht des IPCC stimmt aber auch zuversichtlich:...!" Dirk Messner, bild uba
“Der neue Bericht des IPCC stimmt aber auch zuversichtlich:…!” Dirk Messner, bild uba

Bereits jetzt sind massive Folgen für Ökosysteme und Menschen in allen Regionen der Welt sichtbar und die weltweiten CO2 Emissionen steigen weiter.  Starkregen und Hochwasser werden Deutschland in Zukunft vor allem bei einem starken Klimawandel voraussichtlich sehr viel häufiger treffen. Diese Extremwetterereignisse, genauso wie die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre waren nur die Vorboten. Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen werden zunehmen. Das belastet die Menschen, vor allem in den Städten, und ist eine ernsthafte Bedrohung der Gesundheit1“

Laut Weltklimarat kommen zu den dramatischen, offensichtlichen Auswirkungen schleichende, aber nicht weniger gravierende Veränderungen. Neue Schädlinge und Pflanzenkrankheiten treten auf, die Wasserqualität verschlechtert sich. Pflanzen und Tiere können sich nur sehr langsam an ein verändertes Umfeld anpassen. Das Artensterben wird durch eine schnellere Erderhitzung erheblich beschleunigt. Daher ist die biologische Vielfalt einer der größten Verlierer der Klimakrise.

UBA-Präsident Dirk Messner: “Das ist ein klarer Auftrag an die Politik: Bund, Länder und Kommunen müssen jetzt die Klimaanpassungspolitik verbessern und die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen beschleunigen. Die Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes zeigt: Wir können und müssen in Deutschland viel machen. Sie zeigt aber auch: Nur durch unverzügliches Handeln können viele hohe Klimarisiken wirksam vermindert werden.”

Dirk Messner und Steffi Lemke betonen weiter : „Kommunen sind in besonderer Weise von den Auswirkungen von Sturm, Starkregen oder anderen Extremwetterereignissen betroffen. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und Landrätinnen und Landräte müssen in der Lage sein, bestmöglich eine Vorsorge betreiben zu können, die zu den lokalen Gegebenheiten passt. Viele Landesregierungen fördern auf unterschiedliche Weise die Erstellung von Starkregengefahrenkarten auf kommunaler Ebene. Auf diese Weise erhalten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und Landrätinnen und Landräte für ihre Region zugeschnittene Informationen über mögliche Schwachstellen, an denen Starkregenereignisse durch lokale Sturzfluten in besonderer Weise Schäden anrichten können und sind somit in der Lage, dort dem Einzelfall angemessene Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen“