Es ist verständlich, dass angesichts des Ukraine-Krieges drastische Forderungen aufgestellt werden. Ein Embargo für Energielieferungen aus Russland hätte allerdings massive negative Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und auch auf die Verbraucherinnen und Verbraucher“, warnte gestern, Dienstag 08. März, Kerstin Andreae, Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW-Hauptgeschäftsführung.

 „..abgewogen werden, ob sie nicht zu untragbaren Verwerfungen führt.. ....!" Kerstin Andreae
„..bei jeder Maßnahme muss abgewogen werden, ob sie nicht zu untragbaren Verwerfungen führt.. ….!” Kerstin Andreae

Sie fordert  „…bei jeder Maßnahme muss abgewogen werden, ob sie nicht zu untragbaren Verwerfungen führt. Wir können den Import russischen Erdgases Stand heute nur zum Teil ersetzen. Alternativen wie Flüssigerdgas können helfen, fehlende Mengen auszugleichen. Auch Optionen wie zum Beispiel Biogas stehen aber nur begrenzt zur Verfügung!“, warnt die BDEW-Spitzenfrau.

Sie verweist darauf, für diese Heizperiode sei auch bei einem Lieferstopp die Gas-Versorgung gesichert. Ein Lieferstopp würde aber die Energiewirtschaft und die Industrie vor enorme Herausforderungen stellen. Und sie betont in ihrem aktuellen Statement zur dramatischen  Kriegs- und   der daraus folgenden hochkritischen Energielage die Energiewirtschaft arbeite mit Hochdruck an der Diversifizierung und an Energie-Einsparungen und prüft alle Optionen, Gaslieferungen aus Russland möglicherweise zu substituieren.

Und sie erinnert besonders deutlich daran: „Wir haben in Europa und in Deutschland Sicherungsmechanismen, die in einer Engpasssituation greifen. In jedem Fall sind Haushaltkunden und Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt. Auch würden vertraglich geregelte Abschaltvereinbarungen mit der Industrie oder der Wechsel auf andere Energieträger die Nachfrage nach Gas drosseln!“ Ihr ernüchterndes Fazit lautet aber auch: „  Klar ist aber auch, dass ein Lieferstopp starken Einfluss auf die Beschaffung und damit auf die Endkunden-Preise hätte.“