Am vergangenen Freitag, 04. März,  haben die Kreditanstalt für Wiederaufbau (im Auftrag der deutschen Bundesregierung), Gasunie (zu 100 % in niederländischem Staatsbesitz) und RWE ein Memorandum of Understanding (MoU) zur gemeinsamen Errichtung eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) am Standort Brunsbüttel unterzeichnet.

"...die Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens verringern“, Robert Habeck bild bmwi
“…die Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens verringern“, Robert Habeck bild bmwi

Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) am gleichen Tag bekannt gab wird die KfW  über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 % am LNG-Terminal übernehmen. Betreiberin des LNG-Terminals wird Gasunie.

Über das ewige Hin- und her dieses Terminals hat Umwelt- und Energie-Report immer wieder berichtet. (s. unten) Nun erhält es den Bauschub freigeschossen durch den dramatischen Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine.

Das Terminal schafft mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von 8 Mrd. m3 eine direkte Möglichkeit, Erdgas für den deutschen Markt aus Regionen zu beziehen, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen sind, heißt es im aktuellen Bericht des BMWI. Das Terminal erhöhe damit die Versorgungssicherheit und trage zu mehr Unabhängigkeit von leitungsgebundenen Erdgasimporten in Nordwesteuropa bei. Die Projektpartner arbeiten daran, das Projekt unter Beachtung aller genehmigungs- und beihilferechtlichen Vorgaben so zügig wie möglich umzusetzen.

Perspektivisch ist vorgesehen, das Terminal auch für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umzurüsten.

Minister Robert Habeck begrüßt das Projekt heißt es im Statement zum aktuellen Anlass: „Es ist völlig klar, dass wir die Energieversorgung klimaneutral machen müssen, den Gasverbrauch konsequent senken müssen und den Ausbau der Erneuerbaren und die Produktion von Wasserstoff mit Hochdruck vorantreiben. Aber wir brauchen für den Übergang Gas“, lautet die Erkenntnis des Ministers.  Dabei sei

"...wichtigen Beitrag zur Gasversorgungssicherheit in Europa leisten ...; Sigrid Kaag, minister van Financien Beeld: ©RVD – Valerie Kuypers en Martijn Beekman
“…wichtigen Beitrag zur Gasversorgungs-sicherheit in Europa leisten …; Sigrid Kaag, Bild  Valerie Kuypers en Martijn Beekman

es notwendig, die Abhängigkeit von russischen Importen schnellstens zu verringern; „…spätestens der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine macht dies zwingend. Mit einem LNG-Terminal in Brunsbüttel erweitern wir die Importmöglichkeiten. LNG-Terminals sind hierfür quasi ein zusätzlicher Bypass. Sie helfen, die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa zu erhöhen. Gleichzeitig planen wir die Umstellung auf grünen Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivate von Anfang an mit. Das betrifft auch den Bau der Wasserstoff-Infrastruktur. So stellen wir die Zeichen auf Klimaneutralität und gestalten den Übergang.“, zeichnet der Minister das weitere Tun vor.

Auch die niederländische Finanzministerin Sigrid Kaag erklärte: „Das niederländische Staatsunternehmen Gasunie leistet mit dem Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel einen wichtigen Beitrag zur Gasversorgungssicherheit in Europa. Ein guter Schritt zur Verringerung der Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Die endgültige Absage des LNG-Terminals ist ein Paukenschlag …!” und auch:

LNG-Terminal Wilhelmshaven: Projekt gegen deutsche Klimaziele