„Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst angekommen und bringt spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich“, bestätigte noch mal die NRW– Landesregierung am vergangenen Mittwoch , 09. März, und verwies zugleich darauf, dass sich vom gleichen Tag an bis zum Freitag, 11. März mehr als 800 Fachleute aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft im Rahmen der digitalen 55. ESSENER TAGUNG über die Herausforderungen des Klimawandels für die Wasserwirtschaft austauschten.

 "Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels ..."; Ursula Heinen-Esser (CDU, bild cdu nrw
“Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels …”; Ursula Heinen-Esser (CDU, bild cdu nrw

NRW- Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, die die Tagung eröffnete,  ihr Haus  gehörte zu den Mitveranstaltern der Tagung warnte bereits eingangs:  “Die zurückliegenden Jahre mit drei Hitze- und Trockenjahren, gefolgt von der verheerenden Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel, auch in Nordrhein-Westfalen zunehmen werden: Über längere Perioden fällt zu wenig Niederschlag, dann in Form von Starkregenfällen zu viel !“

Auf Grundlage der bisherigen Analysen und Diskussionen, auch in der wasserwirtschaftlichen Fachwelt, hat das Umweltministerium bereits  im Januar  des Jahres einen umfassenden Arbeitsplan “Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels” erstellt, der ständig erweitert und angepasst werden soll. Er umfasst insgesamt zehn Handlungsfelder für den Hochwasserschutz und das Management von Starkregenereignissen. Mit dem Arbeitsplan sollen die Aufgaben und Herausforderungen definiert werden , mit denen  die Menschen in Nordrhein-Westfalen so gut wie möglich vor Hochwasser- und Starkregenereignissen geschützt werden können.

Die Ministerin verwies aber auch darauf ihr Haus erarbeite  eine Konzeption für lang anhaltende Trockenphasen. Darin sollen konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze diskutiert und beschrieben werden, zum Beispiel die Schaffung von Versickerungsflächen, die Entsiegelung von Flächen oder die Entwicklung und Einsatz effizienter Techniken bei der Bewässerung.

Es geht aber auch darum langfristig eine sichere Wasserversorgung zu gewährleisten, betonte Ministerin Heinen-Esser das Ziel, gemeinsam mit allen Beteiligten geeignete Lösungswege abzustimmen.

"...da Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel, auch in Nordrhein-Westfalen zunehmen werden…!" ...Ursula Heinen-Esser, bild nrw Mark Hernenau
“…da Wetterextreme, bedingt durch den Klimawandel, auch in Nordrhein-Westfalen zunehmen werden…!” …Ursula Heinen-Esser, bild nrw Mark Hernenau

Angesichts der Euphorie über die Erzeugung von grünem Wasserstoff, noch mal hoch gepuscht durch die Kriegsereignisse in der Ukraine und den damit verbundenen möglichen Stopps der russischen Energielieferungen, sicherlich eine der  zentralsten  Aufgaben.

Ursula Heinen-Esser  verweist aber noch auf einen anderen Aspekt und betont: “Nur wenn wir mögliche Konflikte etwa in Trockenphasen, zum Beispiel zwischen Landwirtschaft und Industrie, vorausschauend erkennen und die handelnden Akteuren dazu an einen Tisch bringen, wird es uns gelingen, die verschiedenen Ansprüche der Wasserwirtschaft so zu steuern, dass sich Härten für einzelne Bereiche vermeiden lassen.” Um Anlagen auch in Extremsituationen effektiv betreiben zu können, sei deshalb eine hohe Flexibilität der Anlagenkapazitäten erforderlich.

Die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und der wasserwirtschaftlichen Praxis diskutierten  im Rahmen der ESSENER TAGUNG aber auch Wege in die Klimaneutralität und hochaktuelle Themen, wie die abwasserbasierte Epidemiologie, die Digitalisierung der Wasserwirtschaft und neue Verfahren in der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung sowie Möglichkeiten der Ressourcenrückgewinnung aus Klärschlamm.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Das nächste Hochwasser kann schneller kommen als uns lieb ist…!!!”