Während des Besuchs von Vizekanzler, Klima- und Energieminister Robert Habeck am vergangenen  Montag, 21. März, in den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurden vier Wasserstoffkooperationen der deutschen Wirtschaft sowie eine Forschungskooperation abgeschlossen.

"...sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien .....!".; bild bmwi
“…sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien …..!”.; bild bmwi

Im Statement des Bundeswirtschafts- und Klimaministeriums (BMWK) hieß es dazu auch die VAE verfügten „…über sehr gute Voraussetzungen für die kostengünstige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und wollen 2022 erste Wasserstofflieferungen nach Deutschland ermöglichen. Umwelt- und Energie-Report hat dazu umfassend berichtet, s. unten. Die Projekte, die im Rahmen der Emiratisch-Deutschen Energiepartnerschaft unterstützt wurden, können so einen konkreten Beitrag zu Sicherstellung der zukünftigen Energieversorgung mit klimafreundlichem Wasserstoff leisten, ist die Einschätzung des BMWK.

Die Projekte im Einzelnen:

In den VAE gibt es bereits fortgeschrittene Wasserstoffprojekte mit Beteiligung deutscher Unternehmen, betonte Habeck in seinem Statement zum Besuch in Katar. Im Rahmen seines Besuchs dort  wurden aber noch mehrere Kooperationen zum Aufbau einer umfassenden Wasserstoffwertschöpfungskette zwischen deutschen Unternehmen und den VAE unterzeichnet:

Aufbau einer Wasserstofflieferkette nach Deutschland und erste Testlieferungen

  • Die Partner Hydrogenious, ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company), JERA und Uniper werden ein gemeinsames Demonstrationsprojekt für Wasserstofftransport eingehen. Ziel ist der Aufbau einer Lieferkette für grünen Wasserstoff aus den VAE nach Wilhelmshaven mittels LOHC-Technologie. (Die LOHC-Technologie beruht auf Liquid Organic Hydrogen Carrier, einer ölartigen organischen Substanz, die Wasserstoff chemisch bindet). Kurzfristig soll blauer Wasserstoff eingesetzt werden, der bald durch grünen Wasserstoff ersetzt werden soll.
  • Für künftige Lieferungen von Wasserstoff und Derivaten hat ADNOC zudem – laut BMWK-Statement -Abnahmeverträge über erste Testlieferungen von blauem Ammoniak nach Deutschland mit Kupferhersteller Aurubis und den Energieunternehmen RWE, Steag und GEWEC unterzeichnet.
  • Zur Ermöglichung der Testcargos soll auch die Transportkette für blauen Ammoniak vorbereitet werden durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen ADNOC und der Hamburger Hafen & Logistik AG (HHLA). Das Pilotprojekt der Transportkette mit blauem Ammoniak nach Deutschland legt einen wichtigen Grundstein für mittelfristige Importe von grünem Wasserstoff.

Dann wurden noch weitere Vorhaben vereinbaret:  zur Herstellung von synthetischem Kerosin
Siemens Energy, Lufthansa, das emiratische erneuerbare Energien Unternehmen Masdar und weitere Partner arbeiten an einem Projekt zur Herstellung von synthetischem Kerosin, „Green Falcon“. Synthetisches Kerosin stellt derzeit die einzige Möglichkeit zur Dekarbonisierung der Luftfahrt dar. Eine Ausweitung des Green Falcon Pilotprojekts mit 20 MW Elektrolyseleistung wäre nach erfolgreicher erster Phase denkbar. Deutschland und die VAE haben dem Projekt ihre gemeinsame Unterstützung zugesagt.

Forschungskooperation zu Energiewende und Wasserstoff
Zur Vertiefung des Wissensaustausches im Bereich nachhaltige Energien und angewandte Wasserstofftechnologien vereinbaren die Fraunhofer Gesellschaft und das Ministerium für Energie und Infrastruktur der VAE ein Kooperationsabkommen. Das Abkommen beinhaltet Beratung der nationalen Energiestrategie der VAE, Unterstützung beim Aufbau von Forschungsinfrastruktur und gemeinsame Projekte u.a. im Bereich nachhaltige Energien und angewandte Wasserstofftechnologien.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Katar: 2022 erste Wasserstofflieferungen nach Deutschland