Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea schreibt die fertiggestellte , aber mit ziemlicher Sicherheit vor dem Aus stehende Ostseepipeline  Nord-Stream 2, die Gas von Russland durch die Ostsee direkt nach Deutschland transportieren sollte,  als erster Beteiligter am Gesamtprojekt vollständig ab.

"....das Fundament der Zusammenarbeit in den Grundfesten auf das Schwerste erschüttert..."-Vorstandschef Mario Mehren
“….das Fundament der Zusammenarbeit in den Grundfesten auf das Schwerste erschüttert…”; Vorstandschef Mario Mehren

Der Vorstand der Wintershall Dea AG hat gestern, Mittwoch 02. März, entschieden, in Russland keine zusätzlichen Projekte zur Förderung von Gas und Öl voranzutreiben oder umzusetzen und die Finanzierung von Nord -Stream 2 in Höhe von rund 1 Milliarde Euro abzuschreiben. Die rund 9,5 Milliarden Euro teure Pipeline gehört dem russischen Gask-Giganten  Gazprom , die Finanzierung hatten aber zur Hälfte Wintershall Dea, der Versorger Uniper, die österreichische OMV, die französische Engie und Shell  übernommen.

In seinem  am vergangenen Dienstag, 01. März, verfassten persönlichen Statement  hatte der Vorstandsvorsitzende von Wintershall Dea, Mario Mehren, bereits betont, dass durch den Angriffskrieg des russischen Präsidenten gegen die Ukraine das Fundament der Zusammenarbeit in den Grundfesten auf das Schwerste erschüttert worden ist. Der brutale Überfall verursache unfassbares Leid und sei ein Wendepunkt.

Konkret hat der Vorstand der Wintershall Dea AG als Konsequenz dann am gestrigen Mittwoch, 02. März, beschlossen:

  • keine zusätzlichen Projekte zur Gas- und Ölförderung in Russland zu verfolgen und alle Planungen für neue Projekte zu stoppen.
  • Zahlungen nach Russland grundsätzlich mit sofortiger Wirkung einzustellen.
  • die Finanzierung von Nord Stream 2 abzuschreiben.

Bei der GASCADE Gastransport GmbH, dem deutschen Gasnetzbetreiber, bleibt Wintershall Dea weiter aktiv. GASCADE betreibt ein Gaspipelinenetz in Deutschland von gut 3.200 Kilometern Länge und ist als kritische Infrastruktur für den Gastransport innerhalb Deutschlands und Europas relevant.

In den bestehenden Erdgas-Förderprojekten Juschno-Russkoje und Achimov in Sibirien bleibt Wintershall Dea vertreten. Die Förderprojekte liefern Erdgas und versorgen Europa mit Energie.

Mit der deutschen Bundesregierung und der EU-Kommission stehe  Wintershall Dea in Verbindung, erklärte der Konzern am gestrigen Mittwoch, 02. März.