Rund 225 Menschen haben am vergangenen Karfreitag 15. April in Gronau und Jülich am Auftakt der Ostermärsche in NRW teilgenommen. Sie forderten einen vollständigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie, einschließlich der sofortigen Stilllegung der Urananreicherung in Gronau und der Zentrifugenentwicklung in Jülich.

Sie forderten einen vollständigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie, foto antiatoinitiat
Sie forderten einen vollständigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie …, foto antiatoinitiat

Mit ihrem demonstrativen Marsch wollten sie zugleich ihre Solidarität mit den Kriegsopfern in der Ukraine, aber auch dem Jemen und anderswo zum Ausdruck bringen und forderten dabei ein Ende der Kämpfe sowie atomare Abrüstung statt Aufrüstung. Rund 200 Demonstrierende zogen mit ihrer Fahrrad-Demonstration zur Gronauer Urananreicherungsanlage. Zugleich nahmen in Jülich 25 Menschen an einer Mahnwache vor der Enrichment-Technology-Company (ETC) teil, diese entwickelt Uranzentrifugen für den Urenco-Konzern, der unter anderem in Gronau und Almelo (NL) Urananreicherungsanlagen betreibt.

„Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, er bringt den Menschen unermessliches Leid und Tod. Wir sind alarmiert: Ukrainische Atomanlagen sind auch Ziel von militärischen Angriffen der russischen Truppen. In mehreren dieser Anlagen befindet sich von Urenco angereichertes Uran in den Brennelementen“, erklärte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ bei der Demonstartion. Urenco beliefert auch die Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf, welche in den Jemen-Konflikt involviert sind, aber auch die belgischen Rissereaktoren Tihange und Doel.

Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense ging in seiner Rede bei der

Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense ging in seiner Rede bei der Abschlusskundgebung in Gronau den Möglichkeiten Putins Krieg zu stoppen auf den Grund und forderte auch ein Embargo für Atomtechnologie und Atombrennstoff, da zahlreichen EU-Ländern weiterhin mit Rosatom kooperieren...!bild Vladimir S.
Vladimir Slivyak ging den Möglichkeiten Putins Krieg zu stoppen auf den Grund und forderte auch ein Embargo für Atomtechnologie und Atombrennstoff, da zahlreichen EU-Ländern weiterhin mit Rosatom kooperieren…! bild Vladimir S.

Abschlusskundgebung in Gronau den Möglichkeiten Putins Krieg zu stoppen auf den Grund und forderte auch ein Embargo für Atomtechnologie und Atombrennstoff, da zahlreichen EU-Ländern weiterhin mit Rosatom kooperieren: „Russian president Vladimir Putin had enough money to go into a war. This money came from selling fossil and nuclear fuel to the EU. And this trade is still going on right now despite the war. This money that Vladimir Putin gets from fuel trade becomes bullets, guns, and missiles.”(“Der russische Präsident Putin hat genug Geld um in den Krieg zu ziehen. Das Geld stammt aus dem Verkauf fossiler und nuklearer Brennstoffe an die EU. Und dieser Handel geht auch jetzt während des Krieges weiter. Das Geld aus dem Handel mit Brennstoffen wird zu Kanonen, Munition und Raketen“). Gleichzeitig ist die russische Atombehörde Rosatom in Angriffe auf AKW involviert, erklärte Slivyak.

Jens Dütting vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen betonte, dass Urananreicherung der grundlegende Schlüssel sei, um atomwaffenfähiges Material herzustellen. „Mit dem Betrieb der Urananreicherungsanlage Gronau und der Zentrifugen-Firma ETC in Jülich sichert sich die Bundesrepublik den Status einer stillen Atommacht ‒ und mit den neuen F35-Bomber für die in der Eifel lagernden US-Atombomben stellt sich Deutschland weiterhin gegen den UN-Atomwaffenverbotsvertrag!“ Jens Dütting forderte kategorisch: „Wir fordern ein Ende der Urananreicherung und Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages anstatt sich von Putin zum atomaren Wettrüsten verleiten zu lassen.“

Auch wurde kritisiert, dass Urenco neue Reaktoren entwickelt unter anderem für das Pentagon, diese sollen mit circa 20%-prozentigem Uran betrieben werden. „Mit der Entwicklung neuer Atomreaktoren torpediert Urenco die Energiewende, denn es ist bekannt, dass Atomkraftwerke für die Kombination mit Erneuerbaren nicht flexibel genug sind“, so Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).