Auch die globale Klimakrise hat uns weiterhin fest im Griff“, erinnerte am vergangenen Dienstag, 29. März,  der Präsident der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) Prof. Dr. Gerhard Adrian, anlässlich der jährlichen Klima-Pressekonferenz des nationalen Wetterdienstes in Berlin.

"...den langfristigen Trend zu immer heftigeren Wetterextremen zumindest dämpfen...!" Prof Dr. Gerhard Adrian , bild dwd
“…den langfristigen Trend zu immer heftigeren Wetterextremen zumindest dämpfen…!” Prof Dr. Gerhard Adrian , bild dwd

Gerade die Flutkatastrophe im Juli 2021 habe uns Deutschen schmerzhaft bewusst gemacht, wie verwundbar wir durch extreme Wetterereignisse sind, betonte Adrian in seinem „Memory“-Statement, so nennen wir es mal, denn der Wetterdienst-Präsident will zugleich damit erreichen, dass die Menschheit die wichtigen Klimaziele angesichts des dramatischen Putin.-Krieges nicht aus den Augen verliert.

Und Adrian verweist deshalb darauf  dieses Schicksal , nämlich auch durch das Klima dramatisch getroffen werden zu können,   teilen wir mit vielen Regionen weltweit. Adrian betont aber auch : „Aber wir sind dem Klimawandel nicht hilflos ausgeliefert. Wir können mit Klimaschutz den langfristigen Trend zu immer heftigeren Wetterextremen zumindest dämpfen und die Auswirkungen von Wetterextremen, die uns in den nächsten Jahren unvermeidbar treffen, durch schnelle und effiziente Anpassungsmaßnahmen begrenzen.“

Der Wetterdienst-Präsident warnt aber zugleich der globale Zustand des Klimas im Jahr 2021 gebe allerdings auch keinen Hinweis auf Entwarnung. Der Meeresspiegel steige von Jahr zu Jahr auf neue Rekordhöhen. Für den Zeitraum 2013-2021 beträgt der Anstieg nun 4,4 mm pro Jahr. Im Zeitraum

1993-2002, in dem erstmals Satellitenmessungen des Meeresspiegels zur Verfügung standen, waren es

Keine Entwarnung: "Der Meeresspiegel steigt von Jahr zu Jahr auf neue Rekordhöhen....!" bild dwd
Keine Entwarnung: “Der Meeresspiegel steigt von Jahr zu Jahr auf neue Rekordhöhen….!” bild dwd

noch 2,1 mm pro Jahr. Bei der Temperatur zeigen neueste WMO-Auswertungen, dass auch das Jahr 2021 mit einem Plus von gut einem Grad im Vergleich zum Mittel der vorindustriellen Referenzperiode 1850-1900 deutlich zu warm war. Weltweit ist es seit Ende des 19. Jahrhunderts etwa 1,1 Grad wärmer geworden. In Deutschland sind es sogar 1,6 Grad. Obwohl es 2020 auch aufgrund der Pandemie weltweit zu einem 5,6prozentigen Rückgang der Kohlendioxidemissionen kam, wurden für 2020 – globale Werte für 2021 liegen erst Ende 2022 vor – erneut Höchststände der global gemittelten Konzentrationen berechnet. Auch für 2021 ließen erste Beobachtungen einzelner Referenzstationen keine Trendänderung beim Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen erkennen. Die Folgen seien, so Adrian, absehbar: „Unser Wetter und damit auch das Klima wird extremer – weltweit, in Europa und in Deutschland. Darauf müssen wir uns einstellen.“