Die bereits am vergangenen Mittwoch, 20. April, früh wieder gestartete Neubauförderung, Stufe 1,  von effizienten Gebäuden (EH/EG 40) hat zu dem „erwartbar hohen Antragseingang geführt“ , berichtete das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium (BMWK) sogleich und forderte  dazu auf zugleich keine Anträge mehr zu stellen.

" Stufe 2 wird mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt... !" ...Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler ..
” Stufe 2 wird mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt… !”  Robert Habeck, bild bmwi , steffen kugler …

Denn damit war  das zur Verfügung stehende Budget von 1 Milliarde Euro für das Programm „Effizienzhaus / Effizienzgebäude 40 (EH/EG 40) – Neubauförderung mit modifizierten Förderbedingungen“ bereits im Laufe des Vormittags ausgeschöpft worden, lautete das Fazit des BMWK.

Doch das Haus von Minister Robert Habeck (Grüne) wies zugleich darauf hin, dass  die Stufe 2 noch weiter läuft: Seit gestern  Morgen können Anträge bei der KfW für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in dem Programm „Effizienzhaus (EH, Wohngebäude) / Effizienzgebäude (EG, Nichtwohngebäude) 40-Nachhaltigkeit (EH/EG 40 NH)“ gestellt werden.

In Stufe 2 wird die Neubauförderung im Programm EH 40-Nachhaltigkeit (EH/EG 40 NH) nahtlos, aber mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Das Programm EH/EG 40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Das QNG ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG und wird nun in Stufe 2 verpflichtend. Damit wird ein klares Signal für die Neuausrichtung hin zu nachhaltigem Bauen gesetzt. Die Stufe 2 der Neubauförderung läuft bis zum 31.12.2022.

Als dritter und finaler Schritt der Neuausrichtung der Neubauförderung ist ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen. Dieses Programm wird insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die genaue Justierung des Programmes wird in der Bundesregierung aktuell erarbeitet.

Neben der Neubauförderung werden auch Sanierungsmaßnahmen durch die Bundesregierung gefördert. So läuft seit dem 22.02.2022 wieder die Antragsstellung für die Sanierungsförderung und wird weiter fortgesetzt. Die Sanierungsförderung ist für den Klimaschutz besonders wichtig, da hier mit einem Förder-Euro die höchsten Treibhausgaseinsparungen und damit der höchste Klimaschutzeffekt erzielt werden kann. Die Sanierungsförderung umfasst verschiedene Einzelmaßnahmen, die helfen Energie und damit Geld zu sparen. Gerade alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen sind Energiefresser. Der Austausch und die Erneuerung sind daher wichtig, um Energiebedarf und -kosten zu senken. Daneben kann in der Sanierungsförderung auch die Dämmung von Wänden, Decken oder Dächern gefördert werden. Seit Juli 2021 sind beispielsweise rund 180.000 Dämmmaßnahmen und rund 111.000 Wärmepumpen gefördert worden. Etwa 162.000 Ölheizungen wurden seither gegen Heizungen, die auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden, ausgetauscht.

Für die Grünen kommentierte Julia Verlinden, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, den Tatbestand, dass die Stufe 2 gestartet ist:

„Für uns Grüne ist es essenziell, beim Energiesparen und beim Umstieg auf Erneuerbare

"Der Gebäudesektor bietet noch viel Potenzial ..!"; Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder
“Der Gebäudesektor bietet noch viel Potenzial ..!”; Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder

voranzukommen. Der Gebäudesektor bietet hier noch viel Potenzial. Damit schaffen wir Energiesouveränität und Klimaschutz gleichermaßen. Deshalb ist es gut, dass das Klimaschutzministerium heute bereits die zweite von drei Stufen für die Förderung von Energiesparhäusern mit höheren Standards gestartet hat. Damit lenken wir staatliche Mittel noch gezielter in den Bau zukunftsweisender und vor allem nachhaltiger Neubauten, was die Union jahrelang verhindert hat.

Auch die Sanierung von Bestandsgebäuden wird weiter gefördert. Hier gibt es besonders viel Gas und Öl einzusparen, indem Gebäude gedämmt und fossile Heizungen gegen moderne Heizsysteme auf Erneuerbaren-Basis getauscht werden. Geschwindigkeit und Qualität der Sanierungen wollen wir als Koalition weiter verbessern und so noch schneller unabhängig werden von Öl- und Gasimporten.“

 

 

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Effizienzhaus: 1 Mrd.Euro für die Neubauförderung

und auch: Kein Förderstopp: “Angesichts der klimapolitischen Notlage im Gebäudesektor …!”