Am gestrigen Dienstag, 26. April,  haben auch der Beauftrage der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, und EU-Energiekommissarin Kadri Simson anlässlich des 36. Jahrestages der Atomkatastrophe von Tschernobyl vor den nuklearen Sicherheitsrisiken der russischen Aggression in der Ukraine gewarnt.

„Russland hat ukrainische Nuklearstandorte angegriffen  ....; Kadri Simson , bild eu
„Russland hat ukrainische Nuklearstandorte angegriffen ….; Kadri Simson , bild eu

Russland hat ukrainische Nuklearstandorte angegriffen und besetzt und die Anlagen rücksichtslos beschädigt. Die unrechtmäßige Besetzung und die Unterbrechung des normalen Betriebs, z. B. indem die Personalrotation verhindert wird, untergraben den sicheren Betrieb der Kernkraftwerke in der Ukraine und erhöhen das Risiko eines Unfalls erheblich“, warnten Borrell und Simson. Sie forderten Russland auf, die Kontrolle über das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja an die ukrainischen Behörden zurückzugeben.

Beide konstatierten weiter:„Am Jahrestag des Unfalls von Tschernobyl 1986 bekräftigen wir unsere äußerste Besorgnis über die Risiken für die nukleare Sicherheit und die Gefahrenabwehr, die durch das jüngste Vorgehen Russlands am Standort Tschernobyl entstehen. Wir fordern Moskau auf, die Kontrolle über das besetzte Kernkraftwerk Saporischschja an die ukrainischen Behörden zurückzugeben und von weiteren Aktionen gegen kerntechnische Anlagen Abstand zu nehmen.“

Beide, Kommissarin Kadri Simson und Kommissar Joseph  Borrell  riefen  „…die internationale

Wie kann der Schutz von Nuklearanlagen im Kriegsfall verbessert werden...?! Joseph Borrell, bild eu
Wie kann der Schutz von Nuklearanlagen im Kriegsfall verbessert werden…?! Joseph Borrell, bild eu

Gemeinschaft und alle relevanten Akteure auf, unverzüglich Überlegungen darüber anzustellen, wie die bestehenden internationalen Instrumente zum Schutz von Nuklearanlagen im Kriegsfall verbessert werden können und ob neue spezifische Instrumente erforderlich sein könnten.”

Vor sechsunddreißig Jahren hatte der der Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einem der schwerwiegendsten nuklearen Zwischenfälle der Geschichte geführt. „Diese langanhaltende Tragödie hatte weitreichende Folgen in der Ukraine, in Weißrussland, in Russland und in anderen Teilen Europas, die zu Todesfällen, menschlichem Leid, langfristigen Gesundheitsschäden, Nahrungsmittelknappheit und Umweltverschmutzung führten. Etwa 350.000 Menschen mussten ihre Häuser in stark kontaminierten Gebieten verlassen, was bis heute soziale und wirtschaftliche Folgen hat“, erinnerten Borrell und Simson.