aktual. neunundzw. April! US-Präsident Joe Biden hat Russlands Präsidenten Putin Mitte März bereits  als „mörderischen Diktator“ bezeichnet. Putin sei ein „mörderischer Diktator, ein reiner Verbrecher, der einen unmoralischen Krieg gegen die Menschen in der Ukraine führt“, sagte Biden am Donnerstag 17. März  in Washington. „Putin zahlt einen hohen Preis für seine Aggression“, sagte der US-Präsident kurz darauf weiter. Gezahlt haben  zunächst die  USA  mit US-Präsident Joe Biden an der Spitze.

Er hat beim Kongress zusätzliche 33 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beantragt. ;  Joe Biden
Er hat beim Kongress zusätzliche 33 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beantragt. ; Joe Biden

Washington hat  inzwischen weit über 1 Mrd Dollar an Hilfen  an die Ukraine gezahlt.Bis  bis Ende September sind bisher insgesamt sogar  13,6 Milliarden Dollar humanitäre, wirtschaftliche und militärische Hilfe vorgesehen. Gestern, Donnerstag 28. April, hat  Biden  beim Kongress zusätzliche 33 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beantragt. Wiederum: Ein Großteil davon ist für Militär- und Sicherheitshilfen vorgesehen.

Inzwischen ist oft die Frage aufgetaucht: Warum machen die USA das? Was bedeutet Amerika die Ukraine, welche geopolitische Bedeutung hat das Land für Joe Biden, seine Demokraten, ja inzwischen auch für die Republikaner, die auch in diesem Krieg hinter Joe Biden stehen ?!

"Die Ukraine muss Russland an der Wiederaufrichtung seines Imperiums hindern!“Ex-US-Präsident Bill Clinton mit Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jul 2006, bild guido baumann, bundesreg.
“Die Ukraine muss Russland an der Wiederaufrichtung seines Imperiums hindern!“Ex-US-Präsident Bill Clinton mit Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jul 2006, bild guido baumann, bundesreg.

Als nächstes tauchen  dabei für das Land aber auch die Frage auf: Wie der Ukraine beistehen, wie den Westen zusammenhalten, wie Führungsstärke beweisen, ohne eine direkte Konfrontation mit Russland zu riskieren? Für die USA als wichtigster Nato-Staat ist das die härteste geopolitische Herausforderung seit vielen Jahren, die sich in immer neuen Formen präsentiert, formulierte jüngst auch die Wochenzeitung „Die Zeit“.

Alexander Rahr*, s. unten,  gibt hier vielleicht eine Schlüsseleinschätzung wider, die er in seinem 2008 erschienenen Buch „Russland gibt Gas“ formuliert hat: eine EX-US-Präsident Bill Clinton wurde im Sommer 2007 im Rahmen der Tagung der Yalta European Strategy im ukrainischen Schwarzmeerkurort Jalta, zu der er auf Einladung seines Freundes und ukrainischen Oligarchen Viktor Pintschuk erschienen war , nach der strategischen Bedeutung der Ukraine gefragt. Bereitwillig antwortete er : „ Einmal bat ich meine  Berater, mir die drei wichtigsten Länder für die US-Politik in Europa zu nennen. Mir wurde empfohlen, den Fokus auf Polen, Türkei und Ukraine zu legen.“ Für die transatlantische Sicherheitsarchitektur haben diese Länder eine Scharnierfunktion. Polen ist zum wichtigsten Juniorpartner der USA in der erweiterten NATO aufgerückt. Die Türkei soll die strategische Brücke in den Großen Mittleren Osten bilden und die Ukraine muss Russland an der Wiederaufrichtung seines Imperiums hindern!“

Ein Ausschnitt aus Alexander Rahrs Aktivitäten : Achtzehn Jahre lang arbeitete er für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik. (DGAP) und war bis zu seinem Wechsel in die Wirtschaft im Mai 2012 Programmleiter der  Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. (DGAP)  des Berthold-Beitz-Zentrums mit Arbeitsschwerpunkt Russland, Ukraine, Belarus und Zentralasien.

Rahr saß von 2004 bis 2015 auch im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs.  Dort war er auch Mitkoordinator der Arbeitsgruppe Zukunftswerkstatt. Seit 2012 ist er Projektleiter des  Deutsch Russischen Forums.