Deutschland ist auf dem Weg in die Elektromobilität, konstatierte gestern, Montag 16. Mai, der  Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und  begründete dies  damit , dass für diesen neuen Massenmarkt über 500 Unternehmen mit Hochdruck öffentliche und private Ladeinfrastruktur errichteten.

„..Deutschland ist auf dem Weg in die Elektromobilität....." Kerstin Andreae , foto grüne
„..Deutschland ist auf dem Weg in die Elektromobilität…..” Kerstin Andreae , foto grüne

Eine der größten Herausforderungen für die Unternehmen  sei dabei aber die Verfügbarkeit geeigneter Flächen für öffentliche Ladesäulen. Im öffentlichen Raum bestehen viele Flächenkonkurrenzen – wie Fahrradwege, Bushaltestellen und Parkplätze.

Zur Unterstützung des Ladeinfrastrukturausbaus hatte die Bundesregierung daher bereits 2019 im Masterplan Ladeinfrastruktur die Erstellung eines Flächenatlas und die Bereitstellung von Flächen des Bundes bis Ende 2020 angekündigt. Die Datenbasis für diesen Atlas ist demnach das sogenannte „FlächenTOOL“, eine Online-Plattform der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. In diesem FlächenTOOL sollen Liegenschaften des Bundes, der Länder und Kommunen sowie von Unternehmen erfasst werden, damit Projektentwickler diese Flächen prüfen und Angebote für den Aufbau von Ladesäulen abgeben können.

Doch der BDEW klagt nun Stand heute seien im FlächenTOOL allerdings verhältnismäßig wenig Liegenschaften der öffentlichen Hand enthalten. Denn: Stand 16. Mai 2022 weist das FlächenTOOL 1052 Liegenschaften aus, darunter keine Flächen des Bundes. Seitens der Bundesländer wurden lediglich drei Standorte gemeldet. Dass die  Kommunen und kommunalen Unternehmen immerhin 729 Liegenschaften gemeldet wurden, das entspricht 69,4 Prozent der gemeldeten Flächen, wertet der Verband deshalb als besonders positiv.  Mit Blick auf die insgesamt 10.000 Kommunen in Deutschland wird jedoch auch  klar, dass bisher nur ein einstelliger Prozentanteil der Kommunen für das FlächenTOOL mobilisiert werden konnte.

„Die Ausweisung potenzieller Flächen der öffentlichen Hand im Flächen-TOOL ist der einfachste und schnellste Weg, um den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu unterstützen“, betonte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung deshalb noch mal und empfahl:  „Die Bundesregierung sollte diese ‚Low Hanging Fruits‘ ernten und das FlächenTOOL zeitnah mit Leben füllen. Dafür sollten Liegenschaften des Bundes und bundeseigener Betriebe wie der Deutschen Bahn überprüft und die potenziell für den Ladeinfrastrukturausbau geeigneten Flächen im FlächenTOOL hinterlegt werden. Außerdem muss der Bund bei der Mobilisierung der Länder und Kommunen für das FlächenTOOL noch eine Schippe drauflegen.“

Für eine zielgerichtete Mobilisierung von Flächen sollte zudem  aus Sicht des Verbandes eine Übersicht erstellt werden, welche Städte und Gemeinden in Deutschland bereits Ladeinfrastruktur und entsprechende Liegenschaften ausgeschrieben haben oder für Ladesäulen vorgesehene Flächen in ihren Bebauungsplänen ausgewiesen haben. Das schafft Transparenz für die Projektentwickler und den Bund, bilanziert die BDEW-Spitzenfrau.