„Es ist gut, dass die Bundesregierung den Bau von LNG-Terminals beschleunigen möchte. Je früher sie einsatzbereit sind und zur Energieversorgung beitragen können, desto besser“,  erklärte gestern, Mittwoch 11. Mai,  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Und auch sie bestätigte: „Für das Ziel, bis zum Jahr 2024 russische Erdgaslieferungen fast vollständig aus anderen Quellen decken zu können, sind eigene LNG-Terminals unverzichtbar!“

LNG-Terminals: "...Je früher sie einsatzbereit sind und zur Energieversorgung beitragen können, desto besser“ ...!" Kerstin Andreae bild BDEW
LNG-Terminals: “…Je früher sie einsatzbereit sind und zur Energieversorgung beitragen können, desto besser“ …!” Kerstin Andreae bild BDEW

Die BDEW-Spitzenfrau veröffentlichte ihr Statement nachdem am Dienstag zuvor, 10. Mai, das Bundeskabinett das sogenannte LNG-Beschleunigungsgesetz beschlossen hatte. Das Gesetz soll den Bau von Terminals für Flüssigerdgas (LNG) erheblich vereinfachen und beschleunigen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte schon Anfang Mai gegen die Beschleunigungen heftig Widerspruch eingelegt. Umwelt- und Energie-Report hatte berichtet, s. unten.

Kerstin Andreae wiederum begründet den LNG- Ausbau so: „Langfristig wird uns die Unabhängigkeit von Energieimporten aus Russland nur über einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien und den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft gelingen. Kurz- bis mittelfristig benötigen wir aber auch noch Erdgas, um unseren Energiebedarf zu decken. LNG ermöglicht uns, Erdgas aus Ländern zu beziehen, zu denen keine Pipeline-Verbindungen bestehen. Daher haben LNG-Importe beim Ersatz russischer Gaslieferungen eine große Bedeutung. Es ist deshalb völlig richtig, dass die Bundesregierung LNG-Terminals ein ‚überragendes öffentliches Interesse‘ einräumt. In einer Ausnahmesituation wie dieser, in der es um die Gasversorgungssicherheit in Deutschland geht, ist es gerechtfertigt, Genehmigungsprozesse und damit auch einzelne Prüfungsschritte zu beschleunigen.“

Für den BDEW ist allerdings auch „…wichtig, dass auch die entsprechende Infrastruktur mitgedacht wird. Der schnelle Bau der Terminals muss mit einem höheren Tempo beim Aus- und Umbau der Netze einhergehen. Nicht an allen Stellen können die Netze aktuell eine verstärkte Gaseinspeisung aus dem Norden bewältigen. Hier bedarf es Anpassungen.

Und schließlich präzisiert Kerstin Andreae für ihren Verband: „Selbstverständlich müssen die Sorgen bezüglich des Klima- und Umweltschutzes ernstgenommen werden. Wir unterstützen daher den Ansatz Bundesregierung, das Gesetz zeitlich und auf spezielle Projekte zu befristen sowie es zur Auflage zu machen, dass ab 2043 über die entstehende Infrastruktur nur noch Wasserstoff oder dessen Derivate importiert werden.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Mit dem schnellen Bau von LNG-Terminals fettes Ausrufezeichen setzen???…Aber…

und auch:LNG-Terminals schießen an der Küste wie Pilze aus dem Boden…!”