08. Juli: Rückkehr von Kohlekraftwerken an den Strommarkt…?!
Auch VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing bestätigte gestern, Montag 20. Juni: “Der Minister hat recht, die Lage ist sehr ernst!” Liebing bezieht sich mit seiner Einschätzung auf die Mitteilung des Bundeswirtschafts- und Klimaministers, Robert Habeck, vom vergangenen Sonntag, 19. Juni, zusätzliche Maßnahmen für weniger Erdgasverbrauch zu ergreifen . Liebing bestätigt: ” Es ist daher absolut richtig, jetzt zügig auf die dynamische Lage zu reagieren und wenn nötig auch Notfallmaßnahmen zu ergreifen!“
Doch dann taucht im Statement Liebings ein Vorschlag der dem Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck sonst wohl eher die Haare zu Berge stehen lassen würde: Denn Liebing ist der Ansicht: „ Vor allem eine Rückkehr von Kohlekraftwerken an den Strommarkt ist zielführend. Dies kann bereits entscheidend dazu beitragen, den Erdgasverbrauch zu senken!“Doch in der Tat, der Minister führt in seiner aktuellen Liste der Maßnahmen um den Gasverbrauch zu senken von Sonntag 19. Juni, , damit weniger Gas zur Stromproduktion genutzt werde, werden stattdessen Kohlekraftwerke stärker zum Einsatz kommen müssen. Und er erklärt da: “Das entsprechende Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz, das dies ermöglicht, ist derzeit im parlamentarischen Verfahren und soll am 8. Juli im Bundesrat behandelt werden und dann zügig in Kraft treten!”
Der VKU-Spitzenmann Liebing warnt dann noch „…eindringlich vor der pauschalen Untersagung von Gasverstromung oder Strafzahlungen. Vielerorts ist Gasverstromung in Kraftwärmekopplung untrennbar mit Fernwärme verbunden. Deshalb muss sichergestellt sein, dass alle geplanten Maßnahmen tatsächlich das Ziel erreichen, weniger Gas zu verbrauchen, und nicht nur zu einer Verteuerung der Wärmeerzeugung führen, die gerade jetzt niemand vertreten kann!“
Und der Verbands-Hauptgeschäftsführer zeigte mit dem Zeigefinger auf den Verlauf der aktuellen Entwicklungen „ die haben drastische Folgen für die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der Energieversorgungsunternehmen. Deswegen ist es richtig, den Gasmarkt und die Unternehmen abzusichern. Für den Energiebörsenhandel und die Gazprom-Tochterunternehmen hat der Bund bereits die richtigen Maßnahmen ergriffen. Diese müssen aber für den sonstigen Handel und die Bewältigung von Wiedereindeckungsrisiken erweitert werden. Auch Stadtwerke sind systemrelevant und müssen im Notfall gestützt werden!“ Liebing appelliert an Habeck und die Bundesregierung insgesamt: „Wir brauchen dringend dafür einen Bund-Länder-Gipfel, um eine gemeinsame Strategie zu verabreden!“