Ganz uninformiert ist die Bundesregierung nicht mit den jüngsten Lieferkürzungen beim russischen Erdgas konfrontiert worden. Es hat Vorinformationen gegeben, wie Umwelt- und Energie-Report erfahren hat.

" War die Bundesregierung, war Ihr Haus auf die Kürzungen aufgrund von angeblichen Wartungsarbeiten nicht von den deutschen , europäischen  Anteilseignern der Pipeline vorbereitet worden...?" Robert Habeck, bild dominik butzmann, bmwk
” War die Bundesregierung auf die Kürzungen  nicht von den deutschen , europäischen  Anteilseignern der Pipeline vorbereitet worden…?” Robert Habeck, bild dominik butzmann, bmwk

Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck vermittelte  zumindest mit seinen Stellungnahmen zunächst den gegenteiligen  Eindruck.  So hatte er erklärt: Russland wolle mit den Lieferkürzungen Unruhe stiften. Wörtlich: „Die Begründung der russischen Seite ist schlicht vorgeschoben. Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben“, hatte  der Minister laut Tagesschaubericht erklärt.

Umwelt- und Energie-Report konnte sich das so nicht vorstellen und hatte gestern, Montag 20. Juni, bei den Sprecherinnen und Sprechern   vom Minister  angefragt:

„Unsere Frage: War die Bundesregierung, war Ihr Haus auf die Kürzungen aufgrund von angeblichen Wartungsarbeiten nicht von den deutschen , europäischen  Anteilseignern der Pipeline vorbereitet worden?  Die fünf Anteilseigner der Nord Stream AG sind doch: Gazprom international projects LLC ,  Wintershall Dea AG, PEG Infrastruktur  AG   (E.ON (E.ON), N.V. Nederlndse Gasunie   und ENGIE.

Die führenden deutschen Energieunternehmen Wintershall Dea AG und PEGI/E.ON sind mit jeweils 15,5 Prozent beteiligt, die niederländische N.V. Nederlandse Gasunie und der führende französische Energieversorger ENGIE mit jeweils 9 Prozent.  -Und von keinem der Unternehmen hat es eine Vorwarnung gegeben? Wir haben bei Wintershall nachgefragt. Sprecher Stefan Leunig teilte uns mit, wir möchten bei der Nord Stream AG nachfragen. (Lesen Sie dazu auch unseren Bericht s. unten)

Als Grund  der Lieferreduzierung nennt der russische Gasgigant Gazprom Verzögerungen bei Reparaturarbeiten an der Pipeline durch Siemens. Ein Gasverdichteraggregat sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurückgekommen, so das staatliche Unternehmen!“

Eine Sprecherin von  Robert Habeck hat uns gestern, Montag 20. Juni, mitgeteilt: „Ob es den von Russland behaupteten Kausalzusammenhang zwischen Siemens-Turbine und den großen Mengen an Lieferreduzierung gibt, können wir so nicht verifizieren. Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt.

Hinsichtlich der Ausnahmegenehmigungen für Siemens in Kanada, ist das BMWK mit Kanada in Kontakt und auch im Austausch mit der EU-KOM und das bereits vor den entsprechenden Meldungen.!“ Die Sprecherin empfahl uns auch : „Zu den unternehmerischen Entscheidungen müssen Sie Gazprom oder die Nord Stream 1 AG anfragen!“ Das werden wir tun.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:  Und Wintershall wusste zuvor nicht von Erdgaslieferreduzierungen…?