Die Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) treffen  am heute Mittwoch, 15. Juni, mit dem  atompolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Stefan Wenzel an der Uranan-reicherungsanlage des Urenco-Konzerns in  Gronau zusammen. Wenzel war von 2013 bis 2017 auch niedersächsischer Umweltminister. Sie  erwarten sich von Wenzel  klare Aussagen zur Zukunft der Urananreicherung in Gronau sowie zur Atommüll-Lagerung in Ahaus.

" Die Urananreicherung in Gronau war und ist von Anfang an politisch umstritten gewesen ...!" . Udo Buchholz
” Die Urananreicherung in Gronau war und ist von Anfang an politisch umstritten gewesen …!” . Udo Buchholz

Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied im BBU betonte in seinem Vorabstatement zum Treffen:  “Die Urananreicherung in Gronau war und ist von Anfang an politisch umstritten gewesen. Doch: Durch die Ankündigung des Betreiberkonzerns Urenco, in die Entwicklung von neuen Atom-Reaktoren mit neuen Uranbrennstoffen – die auch in Gronau erforscht werden sollen – einzusteigen, hat die atompolitische Debatte an Fahrt aufgenommen. Auch die Zukunft der Uranmüll-Lagerung in Gronau ist – verstärkt nach dem durch den Ukraine-Krieg erzwungenen Ende der Uranmüllexporte nach Russland – weiterhin völlig ungeklärt. Von Gronau werden zudem weiterhin Hochrisikoreaktoren in aller Welt mit Uranbrennstoff beliefert!“ Buchholz betont  Stefan Wenzel komme zur richtigen Zeit nach Gronau – die Urananreicherung muss spätestens mit der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke Ende 2022 erfolgen, besser sogar sofort!“

Auch zum Atommüll-Standort Ahaus fordern die Bürgerinitiativen gemeinsam mit dem BBU klare Aussagen von dem Grünen-Sprecher.  “Mit großer Sorge verfolgen wir seit Jahren die Ankündigung der bayrischen Staatsregierung neue hochradioaktive Brennelemente vom Münchner Reaktor Garching II zur Lagerung nach Ahaus zu schicken“, erklärte  Hartmut Liebermann von der Bürgerinitiative “Kein Atommüll in Ahaus“ . Der Reaktor in Garching wird nach Darstellung seiner Organisation  illegalerweise mit atomwaffenfähigem, hochangereichertem Uran

"... klare Aussagen zur Zukunft der Urananreicherung in Gronau sowie zur Atommüll-Lagerung in Ahaus. erwartet.. !“ , Stefan Wenzel
“… klare Aussagen zur Zukunft der Urananreicherung in Gronau sowie zur Atommüll-Lagerung in Ahaus. erwartet.. !“ Stefan Wenzel

betrieben.

Gegen diese widersinnigen und brandgefährlichen Atommülltransporte muss es auf Bundesebene ein klares Stoppsignal geben und der Reaktor muss insgesamt vom Netz,” fordert Liebermann.

Im Statement der Organisation  wird auch betont  man verfolge „…mit großem Interesse die aktuellen Koalitionsverhandlungen in Nordrhein-Westfalen: Wir erneuern zudem unsere Forderung an die Verhandlungsteams von Schwarz-Grün in Düsseldorf, in ihrem landespolitischen Koalitionsvertrag klare Aussagen zum Atomausstieg in NRW – also zur Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau – sowie gegen weitere Atomtransporte zu treffen. Die Atommülllagerung muss in NRW völlig neu gedacht und mit einem neuen Konzept zukunftsfähig aufgestellt werden!“ Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen konstatiert: „Die Produktion von immer neuem Atommüll in Gronau fällt da völlig aus der Zeit,”

Insbesondere die immer noch geplanten Transporte der abgebrannten Brennelemente aus dem AVR Jülich müssten endgültig abgesagt werden. Und die Betreiber der Anlage in Jülich müssten verpflichtet werden, endlich die Errichtung des seit Jahren immer wieder verzögerten Neubaus einer geeigneten Lagerhalle am Ort zu forcieren.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: Bergwerk Gorleben wird geschlossen … bleibt anhaltende herausforderung…!