sechzehnter Juni – Russland reduziert die maximalen Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline „Nord- Stream 1“ um 40 Prozent .  Der russische Gasgigant Gazprom  begründet das mit notwendiger Wartung an einer Gasturbine, die aber wegen Sanktionen nicht aus Kanada geliefert wird. Näheres dazu weiter unten.

Seine Strategie: verunsichern und die Preise hochtreiben.; Wladimir Putin, bild Sergej Gunejew , sna-n.
Seine Strategie: verunsichern und die Preise hochtreiben.; Wladimir Putin, bild Sergej Gunejew , sna-n.

Gesellschafter der Nord-Stream AG sind die fünf Anteilseigner Gazprom international projects LLC (eine Tochtergesellschaft der PAO Gazprom), Wintershall Dea AG (früher Wintershall Holding GmbH), PEG Infrastruktur AG (E.ON), N.V. Nederlandse Gasunie und die französische ENGIE. Keine der Anteilseigner hat die deutsche Bundesregierung, den Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck zuvor näher informiert? Oder hat es doch, was wahrscheinlich ist, Informationen gegeben und die führen dazu, dass Habeck selbst gestern, Mittwoch 15. Juni dazu erklären konnte: „Die aktuellen Meldungen zeigen deutlich: Die Begründung der russischen Seite ist schlicht vorgeschoben. Es ist offenkundig die Strategie, zu verunsichern und die Preise hochzutreiben.

Aktuell können die Mengen am Markt beschafft werden, wenn auch zu hohen Preisen. Es wird aktuell noch eingespeichert. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Aber wir beobachten die Dinge sehr genau und sind über die Krisenstrukturen in engstem Austausch mit den relevanten Akteuren.

Die aktuelle Lage zeigt aber auch: Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Und natürlich werden wir auch staatliche Maßnahmen ergreifen, wenn dies nötig ist.“

Bereits am Dienstag , 14. Juni , hatte , eine Sprecherin des Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministeriums (BMWK)  erklärt : „Wir beobachten die Lage und prüfen den Sachverhalt. Aktuell ist die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet.“

An dem Tag hatte Gazprom die Reduktion Liefermenge auf zunächst bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag verkündet. Das entspricht rund 60 Prozent des bisher geplanten Tagesvolumens von 167 Millionen Kubikmeter Gas. Die Bundesnetzagentur wies die Angaben von Gazprom, wonach

" Und natürlich werden wir auch staatliche Maßnahmen ergreifen, wenn dies nötig ist.“..!" Robert Habeck bild andreas mertens bmwk
” Und natürlich werden wir auch staatliche Maßnahmen ergreifen, wenn dies nötig ist.“..!” Robert Habeck bild andreas mertens bmwk

Verzögerungen bei Reparaturen an einem Gasverdichteraggregat der Grund für die reduzierten Gasliefermengen seien, wenig später zurück.

Siemens Energy hat 2009 Gasturbinen für eine Verdichterstation der Nord-Stream 1-Gaspipeline in Russland geliefert. Diese Gasturbinen müssten regelmäßig gewartet werden und das könne nur im kanadischen Montreal geschehen, hatte das Unternehmen erklärt.  Doch, aufgrund der von Kanada verhängten Sanktionen gegen Moskau sei es für Siemens Energy derzeit nicht möglich, überholte Gasturbinen an den Kunden zu liefern, hieß es. Dazu soll es aber noch detaillierte Gespräche zwischen der Bundesregierung und Kanada geben.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Wann stoppt Putin die Erdgaslieferungen an Deutschland?