Da dies, der Klimawandel mit seinen zunehmenden Starkregen-Ereignissen  ein Thema ist das uns alle neben dem mörderischen Ukraine-Krieg und den teils dadurch verursachten Preis-Explosionen immer stärker treffen wird, berichten wir, Umwelt- und Energie-Report ,  seit gestern, Mittwoch 29. Juni, bereits in einem ersten umfassenden Artikel, s. unten, über das, was der Rhein-Sieg-Kreis, der  zweitgrößte Landkreis   Deutschlands, plant, um den Klimaauswirkungen – verbunden mit dramatischen Starkregenereignissen,  zu entgegnen,  nun heute weiter…

"...Gewässerabschnitte in besiedelten Bereichen identifizieren, die grundsätzlich im Hochwasserfall ausufern und angrenzende Bereiche überschwemmen könnten  ..!"
“…Gewässerabschnitte in besiedelten Bereichen identifizieren, die grundsätzlich im Hochwasserfall ausufern und angrenzende Bereiche überschwemmen könnten ..!”

In einem ersten Schritt hat der Kreis dazu die Gewässerabschnitte in besiedelten Bereichen identifiziert, die grundsätzlich im Hochwasserfall ausufern und angrenzende Bereiche überschwemmen könnten und dazu eine entsprechende Tabelle erstellt.

Hieraus wurden im nächsten Schritt die Bereiche herausgefiltert, für die ein hohes Schadenspotential zu vermuten ist, weil beispielsweise die Uferbereiche enger besiedelt sind oder dort kritische Infrastruktur betroffen wäre (Gewerbe, Tankstellen, Kläranlagen, Schulen, Krankenhäuser).

Aus dieser Gruppe wiederum wurden Abschnitte mit einer ersten Priorität versehen, wenn dort bereits Schäden durch Starkregen zu verzeichnen waren, es Meldungen aus Kommunen zu besonderem Handlungsbedarf für die Gewässeraufsicht des Rhein-Sieg-Kreises gibt, oder wenn aus der Topographie her besondere Risiken vorkommen (hohes Gefälle, Kerbtäler). Das Ergebnis sind 15 Kilometer Gewässerstrecke in zehn Kommunen und 14 Gewässern, die ganz oben auf der Prioritätenliste stehen und in einer Tabelle  farbig abgesetzt sind. Diese sog. erste Arbeitsgruppe soll in der Kreisverwaltung unmittelbar – noch in diesem Jahr – angegangen werden.

Die konkrete Arbeit, kündigte der Kreis an,  beginnt mit einer Überprüfung der tatsächlichen Situation vor Ort. Federführend ist die untere Wasserbehörde im Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises. Es geht darum, Missstände zu ermitteln, Abhilfe zu schaffen und die Sicherheit für Anwohnenden zu erhöhen.

Beginnend mit den Gewässerabschnitten der höchsten Priorität liegt der Schwerpunkt auf der Erfassung und Bewertung von möglichen Missständen auf privaten Grundstücken. Die Begehungen werden durch

"...wenn dort bereits Schäden durch Starkregen zu verzeichnen waren...!
“…wenn dort bereits Schäden durch Starkregen zu verzeichnen waren…!

Grundbesitzermittlung und Kartenmaterial vorbereitet, danach erfolgt eine Terminabstimmung mit der jeweiligen Kommune und gegebenenfalls dem zuständigen Wasserverband.

Selbstverständlich werden die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer rechtzeitig von der bevorstehenden Begehung informiert, damit sie teilnehmen und Zugang zum Gewässer verschaffen können. Der Rhein-Sieg-Kreis hat bereits gute Erfahrung damit gemacht, bei einer solchen Erstbegehung konstruktiv mit den Grundstücksbesitzenden zusammenzuarbeiten. Viele Missstände sind in Unkenntnis der Folgen bei Hochwasser entstanden oder wurden bereits beim Erwerb des Grundstücks vorgefunden.

„In den meisten Fällen sind die Anliegenden einsichtig und beseitigen die Missstände selber“, so Kreis-Umweltdezernent Christoph Schwarz. „Denn letztlich schützen sie damit nicht nur das eigene Leben und Eigentum, sondern das von allen.“

Insgesamt wird diese intensive Vor-Ort-Arbeit ein Dauerprogramm der Wasserbehörde für die nächsten Jahre sein. Der Kreistag hat dem auch Rechnung getragen und bereits im Nachtragshaushalt 2022 dafür zusätzliches Personal für die Wasserbehörde bereitgestellt.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht vom gestrigen Mittwoch : Entwicklung eines kommunalen Risikomanagements…

und auch: “…immer mehr heiße Sommertage … und Tropennächte …!”