Dass der größte Erdgashändler von Deutschland, Uniper, wegen der massiv steigenden Energiepreise in eine Schieflage geraten ist und nach Staatshilfe ruft, war auch ein zentrales Thema während der Regierungspressekonferenz in Berlin am vergangenen Montag, 11. Juli.

"Bei der Rettung von Uniper haben die finnische und die deutsche Regierung offenbar unterschiedliche Ansätze ...";  Uniper-Chef Andreas Schierenbeck
“Bei der Rettung von Uniper haben die finnische und die deutsche Regierung offenbar unterschiedliche Ansätze …”; Uniper-Chef Andreas Schierenbeck

Das Unternehmen muss wegen der reduzierten russischen Erdgaslieferungen Erdgas am Markt zukaufen. Dies führe zu täglichen Verlusten in Höhe eines niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrags, schätzt die Ratingagentur S&P, berichtete auch am selben Tag die Tagesschau.

Die Kosten  für seine neuen Belastungen  kann der Konzern jedoch bislang nicht an seine Kunden weitergeben, was zu massiven Liquiditätsproblemen führt.

Eine Journalistenkollegin wollte deshalb zunächst von der Stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Hoffmann , aber auch von Susanne Ungrad, der Sprecherin von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck , wissen : „Frage: Bei der Rettung von Uniper haben die finnische und die deutsche Regierung offenbar unterschiedliche Ansätze dafür, wie das Unternehmen stabilisiert werden sollte. Können Sie mir bitte eine Einschätzung dazu geben, wie weit beide Regierungen auseinanderliegen und bis wann man eine Einigung erwartet?“

Wir, Umwelt- und Energie-Report geben hier kurz eine Information zum Hintergrund con Uniper und warum hier Finnland eine Rolle spielt: Der finnische Versorger Fortum hält einen Anteil von rund 78 Prozent am strauchelnden Versorger Uniper. Fortum ist das drittgrößte Energieunternehmen Skandinaviens und gehört zu 53 Prozent dem finnischen Staat.

Christiane Hoffmann äußerte sich zunächst   sehr allgemein in Bezug auf die gestellte Frage  und verwies darauf, „… dass der Bundeskanzler vergangenen Freitag klar gesagt hat, dass politisch entschieden wurde, dass Uniper auf jeden Fall geholfen wird, dass sich das Unternehmen und die Belegschaft darauf verlassen können und sich eben auch alle in Deutschland darauf verlassen können,

„ Susanne Ungrad wiegelte auch zunächst ab: „Ich kann nur sehr wenig ergänzen  ....!" Susanne Ungrad , bild wi min
„ Susanne Ungrad wiegelte auch zunächst ab: „Ich kann nur sehr wenig ergänzen ….!” Susanne Ungrad , bild wi min

weil ja viele auf dieses Unternehmen angewiesen sind. Wir sind dabei, den konkreten Weg mit dem Unternehmen zu besprechen. Deshalb kann ich jetzt über die Einzelheiten, nach denen Sie gefragt haben, nichts sagen. Aber vielleicht ergänzt das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium (BMWK) …!“

Susanne Ungrad wiegelte auch zunächst ab: „Ich kann nur sehr wenig ergänzen. Es ist klar, dass wir über Gespräche, die gerade stattfinden und die – das ist, glaube ich, allen klar – auch nicht leicht sind, nichts verlautbaren. Dazu zählt auch, wenn Sie fragen, wo die Unterschiede liegen. Damit würden wir ja letztendlich über Inhalte des Gesprächs berichten. Deshalb kann ich Ihnen nur sagen, dass wir um eine sehr zeitnahe Umsetzung beziehungsweise Bekanntgabe bemüht sind!“

Eine Journalistenkollege setzte gleich mit  einer Zusatzfrage nach: „Können Sie vielleicht noch präzisieren, was „sehr zeitnah“ heißen könnte?“

Susanne Ungrad hob und senkte die Schultern und erklärte dann : „Zeitnah. Es tut mir leid….!“

Dann wollte die Journalistenkollegin, die die erste Frage gestellt hatte aber noch wissen: „Zusatzfrage: Frau Hoffmann, ist der Kanzler in diesem Zusammenhang auch persönlich involviert? Hat er vielleicht schon mit der finnischen Ministerpräsidentin über das Thema gesprochen?“

Christiane  Hoffmann bremste aber weiter: „Wir wollen über die Einzelheiten der Gespräche nichts sagen!“