Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nahm den 13. Petersberger Klimadialog, der am Sonntag, den 17. Juli in Berlin als jährliche Konferenz zur Vorbereitung des UN-Klimagipfels begonnen hatte zum Anlass eine Zeitenwende bei der internationalen Klimafinanzierung anzufordern.

"Klimafinanzierung von derzeit vier Milliarden Euro bis spätestens 2025 auf jährlich acht Milliarden Euro steigern. ...!"   Sascha Müller-Kraenner, bild duh
“Klimafinanzierung von derzeit vier Milliarden Euro bis spätestens 2025 auf jährlich acht Milliarden Euro steigern. …!” Sascha Müller-Kraenner, bild duh

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, artikulierte seine Erwartungen direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz, der dort am vergangenen Montag seine Vorstellungen gegenüber den Vertretern der 40 teilnehmenden Nationen präzisierte. Sascha Müller-Kraenner aber forderte in seinen an Scholz gerichteten Vorstellungen „… die jährlichen Mittel aus dem Bundeshaushalt für die Klimafinanzierung von derzeit vier Milliarden Euro bis spätestens 2025 auf jährlich acht Milliarden Euro zu steigern. Diese zusätzlichen Mittel sollen neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien weltweit auch die wachsenden Kosten der Klimaanpassung und einen neuen Mechanismus zum Ausgleich von Verlusten und Schäden finanzieren!“

Der DUH-Bundesgeschäftsführer beließ es aber nicht dabei für seinen Verband erklärte er  der DUH  erwarte von Deutschland ein klares Bekenntnis dazu, dass der Kohleausstieg wie im Koalitionsvertrag vereinbart auf das Jahr 2030 vorgezogen wird und keine neuen Öl- und Gasprojekte mit öffentlichen Mitteln aus Deutschland weltweit gefördert werden dürfen. „Dazu gehört auch das geplante LNG-Exportvorhaben, das momentan mit dem afrikanischen Land Senegal im Gespräch ist“, präzisierte Müller-Kraenner.

Grundsätzlich ist der DUH der Ansicht die  internationalen Klimaverhandlungen müssten sich mit hoher Priorität der Frage widmen, wie Verluste und Schäden in Folge extremer Wetterereignisse oder der fortschreitenden Klimaveränderung für die Betroffenen finanziell ausgeglichen werden. Im Kern gehe es darum, einen verbindlichen Finanzierungsmechanismus zu finden, wenn schwere – und nicht behebbare – Verluste und Schäden eingetreten sind, beispielsweise der Verlust von Wohngebäuden, landwirtschaftlichen Flächen oder Wirtschaftsbetrieben. Dieser Finanzierungsmechanismus müsste dort wirken, wo die angestrebte Senkung der Treibhausgasemissionen zu spät kommt und auch Klimaanpassungsmaßnahmen nicht greifen.