Die Gasbeschaffungsumlage zur Stabilisierung der Importeure von russischem Erdgas wird sich zunächst auf 2,419 ct/kWh belaufen. Das gab der marktgebiets-verantwortliche Trading Hub Europe (THE) heute auf seiner Internetseite bekannt. Damit müssen beispielsweise

.Das Insolvenzrisiko liegt bei den Verbrauchern..." ; Robert Busch
“….Das Insolvenzrisiko liegt bei den Verbrauchern…” ; Robert Busch

Familien in einem typischen Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Gasverbrauch im Jahr müssen demnach mit Mehrbelastungen in Höhe von ca. 484 Euro (exkl. MwSt) im Jahr rechnen. Dies als ein Beispiel. Die Umlage soll ab dem 1. Oktober 2022 erhoben werden und kann alle drei Monate durch die THE angepasst werden.

Aus Sicht des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne)  hat die Bundesregierung mit der Umlage einen aufwändigen und zudem nicht ausgewogenen Weg eingeschlagen, um die angeschlagenen Erdgasimporteure zu stützen. Erstens ist die gewählte Lösung unnötig bürokratisch. Die Abrechnung der Umlage führt zu deutlichem Mehraufwand bei den Energielieferanten. Dies wird die Preise zusätzlich in die Höhe treiben.

„Der Staat sollte der Einfachheit halber die Gasimporteure direkt aus dem Bundeshaushalt unterstützen. Stattdessen wird maximale Bürokratie erzeugt“, kritisiert  Robert Busch, bne-Geschäftsführer. „Dies zeigen auch die aktuellen Anstrengungen der Bundesregierung, eine Mehrwertsteuerbefreiung der Umlage europarechtlich zu erwirken“, urteilt Busch. Und er mahnt, ja er kritsiert auch ganz konkret und heftig: „ Man kann sich vorstellen, was es bedeutet nun auf die Schnelle nicht nur die Umlage, sondern auch zwei unterschiedliche MwSt-Positionen ausweisen zu müssen.“

Busch legt auch den Finger in eine andere Wunde: Denn,  der gewählte Weg beseitige das Insolvenzrisiko nicht. Es sei nicht weg, sondern nur woanders, nämlich bei den Verbrauchern. „Die durch die Umlage weiter steigenden Energiekosten werden viele Haushalte und Unternehmen an die Belastungsgrenze und darüber hinausbringen“, lautet das Fazit des bne-Spitzenmannes und er fordert sogleich weiter:  „Die Bundesregierung muss hier dringend noch den Umgang mit drohenden Zahlungsausfällen regeln.“