Wie kommen wir mit dem uns bisher  gelieferten Erdgas durch den Winter und was muss noch geschehen, dass die Erdgasspeicher so gefüllt sind, dass wir vor Anspannung und Kälte nur so zittern. Das waren Fragen, die vor allem auch die Regierungspressekonferenz in Berlin am vergangenen Freitag beherrschten

"...wenn man betrachtet, dass Rheden vor anderthalb Monaten mit 12 Prozent angefangen hat und jetzt bei 52 Prozent liegt "„ Susanne Ungrad , bild wi min
“…wenn man betrachtet, dass Rheden vor anderthalb Monaten mit 12 Prozent angefangen hat und jetzt bei 52 Prozent liegt “„ Susanne Ungrad , bild wi min

So wollte eine Journalistenkollegin vom Regierungssprecher Steffen Hebestreit wissen: „Frage: Herr Hebestreit, die Gasspeicher sind jetzt doch ganz gut gefüllt, wie es aussieht. Es ist die Rede von 74 Prozent, Richtung 75 Prozent. Ist das eine gute Nachricht? Haben Sie eine Erklärung dafür, warum das eine gute Nachricht ist? Sparen die Bürger genug, oder woran liegt das?“

Hebestreit bestätigte gleich: „Erst einmal ist es eine gute Nachricht, dass wir vorankommen. Ich habe heute Morgen (also am Freitagmorgen, 12. August , d. Redkt. )  auch die Zahl 74,4 Prozent gesehen. Es geht also deutlich voran. Darüber, woran das jetzt genau liegen mag, müsste ich spekulieren. Ich habe auch keine Hinweise darauf, dass es massive Einsparungen gibt. Es gibt gewisse Einsparungen. Es gab gestern oder vorgestern Medienberichte dazu, auf die ich mich stützen müsste. Grundsätzlich hilft uns natürlich auch das gute Wetter, hohe Fotovoltaik, intensive Sonnentage, was man auch nicht vergessen darf. Trotzdem bleibt es dabei: Wir wollen erreichen, dass wir sehr, sehr volle Speicher haben, bevor die Heizsaison und damit die kalte Jahreszeit beginnt. Da gilt es weiterhin, wenn irgend möglich zu sparen!“

Nachdem Steffen Hebestreit sein ganzes Wissen in der Sache zum Besten gegeben hatte, schaltete sich auch gleich Susanne Ungrad ein, die Sprecherin von Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck und erklärte: „Ich kann ergänzend sagen, dass es bezüglich der Befüllung der Gasspeicher eine Ministerverordnung gibt, nach der die Unternehmen verpflichtet sind, bis zu einem bestimmten Monat die Gasspeicher zu füllen. Wir haben Trading Hub Europe beauftragt, besonders Speicher zu befüllen, die nicht befüllt werden. Dazu zählen Rehden, Wolfersberg und Katharina. Wenn man betrachtet, dass Rheden vor anderthalb Monaten mit 12 Prozent angefangen hat und jetzt bei 52 Prozent liegt oder

" Ich habe auch keine Hinweise darauf, dass es massive Einsparungen gibt. Es gibt gewisse Einsparungen. ....!" , Steffen Hebstreit, bild brg Steffen Kugler
Ich habe auch keine Hinweise darauf, dass es massive Einsparungen gibt. Es gibt gewisse Einsparungen. ….!” , Steffen Hebstreit, bild brg Steffen Kugler

Katharina bis vor Kurzem bei Null lag und jetzt bei 43 Prozent liegt, dann zeigt das, dass es vorangeht und auf den Gesamtdurchschnitt geht. Was Rheden angeht, kommt noch hinzu, dass es einer der größten Speicher Deutschlands ist. Wenn dieser einen höheren Füllstand hat, ist die Prozentzahl insgesamt auch höher!“

Ein Journalistenkollege wollte dann Genaueres über die Herkunft des Erdgases wissen: „Frage: Können Sie beziffern, wie hoch aktuell der Anteil an norwegischem Gas am deutschen Gasmix ist? Zuletzt war die Rede von einem Drittel bis 40 Prozent und es war vom zweitgrößten Lieferanten die Rede. Ist das der aktuelle Stand? Können Sie die Prozentzahlen näher eingrenzen?

Susanne Ungrad musste da zunächst passen: „Ich kann Ihnen das nicht sagen, weil, wie Sie wissen, die Unternehmen die Gasverträge machen und die Liefermengen vorgeben. Wir haben keine Informationen dazu, wie hoch genau der Anteil ist, der aus Norwegen oder aus anderen Ländern eingekauft wird. Das müssten Sie die Unternehmen oder vielleicht den Verband fragen. Uns liegen keine exakten Zahlen vor.

Was Pipelinegas angeht, ist es so, dass wir hinsichtlich dessen, was über die Grenze kommt, nicht genau wissen, woher es exakt kommt. Das heißt, wir wissen schon, woher es kommt, aber wir wissen nicht, wohin es weitergeht. Es kann ja aus Deutschland in andere Länder durchlaufen, sodass wir nicht wissen, ob das Gas dann auch in Deutschland bleibt!“

Die Journalistenkollegin, die die Eingangsfrage gestellt hatte, wollte nun erfahren: „Sie hatten den prozentualen Anteil von Rheden genannt. Fließt der Gasspeicher im österreichischen Haidach auch in diese Berechnungen mit ein, oder wird er separat behandelt? Wie stark ist der inzwischen gefüllt?“

Susanne Ungrad konkretisierte: „Der Gasspeicher in Haidach fließt nicht mit ein. Ich kann Ihnen die exakten Zahlen nicht sagen. Ich glaube, der deutsche prozentuale Anteil liegt bei 43 Prozent. Was den österreichischen Anteil angeht, weiß ich es nicht. Das müsste ich nachliefern. Der deutsche Teil wird jetzt auf jeden Fall stetig befüllt.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:Regierungspressekonferenz: “Gasumlage… es gibt ja Unternehmen, die Milliardengewinne machen …!”