Die Ukraine hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) inzwischen darüber informiert, dass der erneute Beschuss in den letzten Tagen zusätzliche Schäden im Bereich vom Atomkraftwerk Zaporizhzhya (ZNPP) des Landes verursacht hat. Am gestrigen Donnerstag, 25. August, hat ein Brand  die letzte verbliebene Stromleitung im ukrainischen Atomkraftwerk Zaporizhzhya beschädigt, die Stromversorgung war vorübergehend abgeschnitten. Die Bürger vor Ort sorgten sich vor einem Atomunfall.

Bereits am vergangenen Dienstag, 23. August, hatte IAEA- Generaldirektor Rafael Mariano Grossi  nachdem ähnliche Schäden verursacht worden waren, ganz deutlich herausgestellt, damit rückten  erneut die ernsthaften Risiken für die nukleare Sicherheit und die Sicherheit der Anlage insgesamt  im Mittelpunkt  und es bestehe die dringende Notwendigkeit eine IAEO-Expertenmission, dorthin zu senden.

"Die IAEO muss sehr bald in der Lage sein eine Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja zu entsenden....!!!" Rafael Mariano Grossi, bild iaea
Die IAEO muss sehr bald in der Lage sein eine Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja zu entsenden….!!!” Rafael Mariano Grossi, bild iaea

Die Ukraine teilte der IAEO inzwischen  mit, dass der Beschuss am Samstag (20. August) und am Sonntag (21. August) die ZNPP-Infrastruktur einschließlich Labor- und Chemieanlagen beschädigt habe, erläuterte Mariano Grossi . Darüber hinaus wies er daraufhin, dass die Ukraine weiter mitgeteilt habe, dass der Beschuss am Montag (22. August) die Transformatoren des nahe gelegenen Wärmekraftwerks beschädigt habe, was zu einer mehrstündigen Unterbrechung der Stromleitung geführt habe.  Die Leitung verbinde dieses Kraftwerk mit dem ZNPP.  Später am selben Tag sei die Leitung aber wiederhergestellt worden. „Diese Vorfälle zeigen, warum die IAEO in der Lage sein muss, sehr bald eine Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja zu entsenden. Ich berate mich weiterhin sehr aktiv und intensiv mit allen Parteien, damit diese lebenswichtige IAEO-Mission ohne weitere Verzögerung stattfinden kann. Die Präsenz der IAEA wird dazu beitragen, die nukleare Sicherheitslage am Standort zu stabilisieren und das Risiko eines schweren nuklearen Unfalls in Europa zu verringern.“ Und dann kündigte er an  „,,,die Mission wird voraussichtlich in den nächsten Tagen stattfinden, wenn die laufenden Verhandlungen erfolgreich sind.“

Neben der Ersatzleitung zum Heizkraftwerk verfügt das ZNPP über eine betriebsbereite Stromleitung, die es an das Netz von insgesamt vier solcher Leitungen anschließt. Eine sichere netzferne Stromversorgung ist für die Gewährleistung der nuklearen Sicherheit unerlässlich. Diese Anforderung gehört zu den sieben unverzichtbaren Säulen der nuklearen Sicherheit und Gefahrenabwehr, die der Generaldirektor zu Beginn des Konflikts umrissen hat.

Die Ukraine teilte der IAEO am selben Tag, 23. August, separat mit, dass derzeit zehn der 15 Kernenergiereaktoren des Landes ans Netz angeschlossen sind, darunter zwei im ZNPP, drei im Kernkraftwerk Riwne (KKW), drei im KKW Südukraine und zwei in das KKW Chmelnyzkyj.

Bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen erklärte  Generaldirektor Grossi, die IAEA erhalte weiterhin Fernüberwachungsdaten von den Standorten der vier in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke in der Ukraine sowie vom Kernkraftwerk Tschernobyl.