Ein Bündnis aus Energieverbänden fordert die Politik dazu auf, ein Tiefen Geothermie-Erschließungsgesetz zu erlassen, um den schnellen und verstärkten Ausbau der Tiefen Geothermie zu ermöglichen. Die aktuelle Energiekrise mache den Handlungsdruck vor allem im Wärmesektor deutlich und deshalb  appellierten am vergangenen Freitag, 16. September, der Energieeffizienzverband für

"Der Schatz, der unter unseren Füßen liegt, muss nur gehoben werden!“Mark Helferich, bild M.H.
Der Schatz, der unter unseren Füßen liegt, muss nur gehoben werden!“ Mark Helferich, bild M.H.

Wärme, Kälte und KWK e. V. (AGFW), der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), der Bundesverband Geothermie e. V. (BVG) und der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) in einem gemeinsamen Positionspapier an die Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die großen Potenziale der Tiefen Geothermie in größerem Umfang nutzen zu können.

Das gemeinsame Papier wurde am vergangenen Freitag anlässlich der Veranstaltung “Wärmewende im urbanen Raum mit Geothermie“ veröffentlicht. Im Rahmen der Veranstaltung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Branche und Bundestagsabgeordnete über die Potenziale der Geothermie.

„Grüne Fernwärme ist der Katalysator für das Erreichen der Klimaziele in den Städten“, erklärt John Miller, stellvertretender Geschäftsführer des AGFW. „Geothermie spielt dabei eine zentrale Rolle, bleibt allerdings bisher oft in Planung und Bürokratie stecken. Das ist ein Luxus, den wir uns nicht länger erlauben können. Wir brauchen deutlich mehr Tempo in den Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren sowie neue, umsetzungsorientierte Instrumente für einen deutschlandweiten Ausbau von Geothermie.“

Und die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae fordert: „Die Geothermie muss als wichtige Säule der urbanen Wärmewende über Wärmenetze viel schneller und umfassender erschlossen werden als dies bisher der Fall war. Wir brauchen alle Optionen, um die Dekarbonisierung des Wärmesektors bis zum Jahr 2045 realisieren zu können. Klar ist auch, dass bei den Geothermieprojekten der Schutz des Grundwassers immer gewährleistet sein muss!“

“.Die .Wärmewende muss über Wärmenetze viel schneller und umfassender erschlossen werden ..!" Kerstin Andreae bild BDEW
“.Die .Wärmewende muss über Wärmenetze viel schneller und umfassender erschlossen werden ..!” Kerstin Andreae bild BDEW

„Mit Hilfe der Geothermie können wir große Teile unseres Nutzwärmebedarfs an Raumwärme und Warmwasser nachhaltig decken. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit, das riesige, unerschlossene Potenzial der Geothermie zu nutzen”, fragte  BVG-Präsident und Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke München, Helge-Uve Braun.

Und BEE-Präsidentin Simone Peter konstatiert: „Gerade für Nah- und Fernwärmenetze bietet die Erdwärmenutzung viele Möglichkeiten. Deshalb ist jetzt unter anderem die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die Förderung geologischer Landesaufnahmen voranzutreiben und die erneuerbare Wärmeerzeugung in allen Gesetzen klar zu priorisieren!”, kommentiert BEE-Präsidentin  Simone Peter.

Im Statement der Verbände wird ausdrücklich darauf hingewiesen, sie hätten politische Rückendeckung während ihrer Veranstaltung  “Wärmewende im urbanen Raum mit Geothermie“. von den Bundestagsabgeordneten auf dem Podium erhalten.

"...die erneuerbare Wärmeerzeugung in allen Gesetzen klar  priorisieren ...!"   ;  Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
“…die erneuerbare Wärmeerzeugung in allen Gesetzen klar priorisieren …!” Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

„Der schlafende Riese Geothermie besitzt das Potential, der Gamechanger im Bereich der deutschen Wärmewende zu werden“, konstatierte demnach  Mark Helfrich, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Doch im Oster- wie im Sommerpaket habe die Ampel das riesige Potential vollständig ignoriert“, kritisierte Mark Helfrich, energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Auch: „Deshalb fristet die Geothermie weiterhin ein Schattendasein in Deutschland. Es braucht daher dringend eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und eine finanzielle Absicherung von fehlgeschlagenen Tiefenbohrungen. Die grüne Erdwärmenutzung muss ebenso wie die Stromerzeugung aus Sonne und Wind zukünftig im überragenden öffentlichen Interesse liegen, um das klimaneutrale Heizen der Zukunft zu ermöglichen“, bilanzierte  der Unionspolitiker auch die Verfehlungen der vergangenen Bundesregierung. .

Doch vergaß er auch nicht zu loben: „42 Tiefe Geothermieanlagen in Deutschland zeigen: Ist eine Erdwärmequelle erst einmal erschlossen, stellt sie preisstabil und nachhaltig Energie zuverlässig über Jahrzehnte zur Verfügung. Die Technologie ist skalierbar. Die Branche steht bereit. Der Schatz, der unter unseren Füßen liegt, muss nur gehoben werden!“