Im Münsterland, in NRW,  könnten Gebäude künftig mit klimafreundlicher Erdwärme versorgt werden. Das ist das Ergebnis von Geothermie-Messungen, die der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen im Auftrag des Klimaschutz- und Energieministeriums durchgeführt hat.

Die Experten konnten demnach drei Gesteinsschichten identifizieren, die für Tiefengeothermie geeignet sind. Die Ergebnisse der Untersuchungen veranlassten NRW- Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur  am vergangenen Montag, 26. September, zu der Feststellung: „Tiefengeothermie kann in Zukunft ein wichtiger Pfeiler einer klimaneutralen Wärmeversorgung in

"Die Ergebnisse  zeigen ..., dass sich die Erkundung gelohnt hat!" Mona Neubaur, bild r. sondermann nrw
“Die Ergebnisse zeigen …, dass sich die Erkundung gelohnt hat!” Mona Neubaur, bild r. sondermann nrw

Nordrhein-Westfalen werden. Das macht uns unabhängiger von fossilen Energielieferungen. Wichtig ist, dass die regionalen Akteurinnen und Akteure jetzt zügig anpacken und in einem guten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern die Nutzung der Tiefengeothermie gemeinsam weiter vorantreiben.“

Die bei Messungen im November und Dezember 2021 erhobenen Daten sollen  nun regionalen Unternehmen, darunter Stadtwerke und Energieversorger, zur Verfügung gestellt werden. Diese können damit die gezielte Projektplanung zur Umsetzung geothermischer Wärmeversorgung starten.

Der Geologische Dienst erforschte den Untergrund im Münsterland bis in eine Tiefe von 6000 Metern. Dafür kamen so genannte Vibro-Trucks zum Einsatz, die – wie bei einer Ultraschalluntersuchung – Schallwellen in den Boden senden. Aus den Messdaten kann , so die Aussage von Mona Neubaur, dann ein Bild des Untergrundes erzeugt werden. Die am vergangenen Montag  vom Geologischen Dienst vorgestellten Ergebnisse „… zeigen, dass sich die Erkundung gelohnt hat. Die erwarteten Temperaturen der untersuchten Gesteinsschichten liegen ab ca. 1.000 bis 1.200 Metern Tiefe bei mindestens 40°C. Hier besteht nach Angaben des Geologischen Dienstes die Chance, schon in naher Zukunft warmes Wasser an die Oberfläche zu bringen. Tiefere Gesteinsschichten könnten sogar bis zu 150° C heißes Wasser enthalten“, erklärte die Ministerin.

Nach „…dem Erfolg im Münsterland …“ sollen  aktuell weitere Messungen im Rheinland, zwischen Viersen, Krefeld, Duisburg und Düsseldorf, vorbereitet werden.

Die hydrothermale Geothermie nutzt natürliche Wasserreservoire in porösen Gesteinsschichten. Heißes Wasser wird mit einer Förderbohrung aus einer wasserführenden Schicht im Untergrund an die Erdoberfläche gefördert. Um zu wissen, ob geeignete wasserführende Schichten vorhanden sind, sind seismische Untersuchungen zwingend notwendig. Das heiße Wasser gibt die Wärme über einen Wärmetauscher an ein Wärmenetz ab. Über eine zweite Bohrung fließt das abgekühlte Wasser zurück in die wasserführende Schicht.

In ihrem Statement zu den hydrothermalen Ergebnissen erläuterte Mona Neubaur weiter die Erschließung von tief im Boden liegenden Wärmespeichern „…birgt ein großes Potenzial für nachhaltige Wärmeversorgung. Bürgerinnen und Bürger können sich  auch im Internet  über die Messungen zur möglichen Erschließung der geothermischen Potenziale informieren. Und die kündigte weiter an der Geologische Dienst biete darüber hinaus Online-Informationsveranstaltungen für Verbraucherinnen und Verbraucher an. Das nächste Webinar, welches das Projekt vorstellt, findet heute am 29. September um 17:30 Uhr, statt.