Wird der Gaskunde mit der geplanten Erdgasumlage nicht mit seinem eigenen Konto mehrfach zur Kasse gebeten?  -Die Gasumlage die wegen knapper russischer Erdgaslieferungen die stark gestiegenen Kosten von Großimporteuren ausgleichen soll, um sie vor der Pleite und das Energiesystem vor dem Kollaps zu bewahren hat für viel Unverständnis und Aufregung gesorgt.  Alle Gaskundinnen und

 „Die Regierung versäumt es weiterhin, die Bezieher von Gas sozial gerecht zu entlasten...!"   Sascha Müller-Kraenner, bild duh
Die Regierung versäumt es weiterhin, die Bezieher von Gas sozial gerecht zu entlasten…!” Sascha Müller-Kraenner, bild duh

-kunden sollten ab Oktober zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, was eine Zusatzbelastung von mehreren Hundert Euro pro Haushalt bedeutet. Nun soll sie  offenbar erst später fällig werden als bislang vorgesehen. Die Abschlagszahlungen für Oktober und November sollen demnach nicht vor dem 31. Oktober 2022 fällig sein. Doch noch mal gefragt: Wird der Gaskunde mit der Gasumlage nicht mit seinem eigenen Konto mehrfach zur Kasse gebeten?! Wir haben Fragen dazu an den Bundesgeschäfts-führer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Sascha Müller-Kraenner:

Frage: Sie hinterfragen viele Vorgänge und Ereignisse kritisch. Und so haben wir, vom Umwelt- und Energie-Report, doch mal Fragen an Sie zur Gasumlage und zu den höheren Gaspreisen, die Verbraucher und Unternehmen, die mit Gas heizen , nach Zahlung der Gasumlage noch weiter zahlen müssen. 1. Ist Ihnen die Einführung der Gasumlage plausibel?

Müller-Kraenner: “Natürlich ist es wichtig, Unternehmen finanziell in dieser Lage zu unterstützen, die sonst im Falle einer Pleite aufgrund ihrer Relevanz großen Schaden auf dem europäischen Energiemarkt anrichten würden, indem sie andere Unternehmen und teils ganze Branchen mitreißen. Gleichzeitig war und ist die Gasumlage, so wie sie nun eingeführt wird, klimapolitisch und sozial ungerecht. Zwar ist es gut, dass Habeck Ende August noch zusätzliche Kriterien angekündigt hat, damit sich die Firmen nicht – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – die Taschen vollmachen können. Doch es bleibt die Tatsache, dass die Gaskunden und Gaskundinnen hierzulande durch die Umlage in Zeiten ungeahnter Gaspreise noch zusätzlich belastet werden!”

Frage: Warum müssen Gasverbraucher denn immer noch höhere Gaspreise zahlen, wenn die Gasimporteure zuvor mit der Umlage gestützt worden sind und werden?

Antwort: „Auf diese Frage haben wir auch keine plausible Antwort. Die Regierung versäumt es weiterhin, die Bezieher von Gas sozial gerecht zu entlasten. Dazu gehört auch, dass der Bezug von erneuerbarem Strom, z. B. durch private PV-Anlagen, eigentlich sofort entbürokratisiert werden müsste, um die Menschen an anderer Stelle zu entlasten!“

 Frage: Ist es denn nicht so, dass die Importeure wie Uniper, ENBW VNN … zunächst Milliarden vom Staat für den Einkauf des Gases erhalten und dann muss der Verbraucher noch mal zulegen indem er die höheren Gaspreise anschließend noch zahlen muss?

Antwort: „Genauso ist es. Die Gasunternehmen machen Rekordgewinne, doch ihre Übergewinne werden nicht oder kaum abgeschöpft. Das Nachsehen haben die Menschen, die Steuern zahlen und – auch aufgrund der Versäumnisse der Politik der letzten 20 Jahre – weiterhin auf den Bezug von Erdgas angewiesen sind. Weder schafft die Regierung hier schnell und unkompliziert ausreichende finanzielle Entlastung, noch macht sie es einfacher, künftig noch schneller von fossilem Erdgas weg zu kommen. So hängen wir weiter am (absehbar immer teurer werdenden) Tropf der fossilen Energien, während unsere Klimaschutzziele in immer weitere Ferne rücken!“