Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat am vergangenen Freitag, 02. September, in Berlin das Beteiligungsverfahren für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) eröffnet. Durch die Beteiligung von Ländern, Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit sollen wesentliche Akteure bereits frühzeitig eingebunden werden, um das Programm wirkungsvoll auszurichten.

Natürlicher Klimaschutz verbindet Klimaschutz mit Naturschutz und nutzt gezielt Synergien, um der ökologischen Doppelkrise aus Erderhitzung und Artenaussterben entgegenzuwirken. Ziel des ANK ist es, Ökosysteme zu schützen, zu bewahren und wiederherzustellen.

".....Natürlicher Klimaschutz verbindet Klimaschutz mit Naturschutz ...."  ;  Steffi Lemke bild bundestag
“…..Natürlicher Klimaschutz verbindet Klimaschutz mit Naturschutz ….” ; Steffi Lemke bild bundestag

“Wir brauchen eine breite Beteiligung und ein starkes Engagement aller Akteurinnen und Akteuren vor Ort, damit wir die Voraussetzungen für intakte Ökosysteme und Natürlichen Klimaschutz gemeinsam schaffen können“, kommentierte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die von ihr eröffneten Aktion. Und sie warnt: „Die Klimakrise und das Artenaussterben verschärfen sich weiter. Wir müssen dringend handeln, das zeigen uns die immer häufiger werdenden Hitzewellen, Dürren und Starkregenereignisse und deren Auswirkungen. Die Folgen sind gerade in diesem Jahr unübersehbar: Die Alpengletscher schmelzen, Wälder brennen. Bis zum Jahr 2026 stellen wir deshalb vier Milliarden Euro aus dem neu geschaffenen Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung, denn wir müssen die Natur schützen, damit sie uns schützen kann.”

In ihrem Statement zur Aktion erläutert sie: „Der Natürliche Klimaschutz wirkt an der Schnittstelle zwischen Klimaschutz, Erhaltung der biologischen Vielfalt und der vorsorgenden Anpassung an die Folgen der Klimakrise, und damit gegen mehrere Krisen gleichzeitig!“

Die Ministerin  hatte den Entwurf für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz vergangene Woche im Rahmen eines Moorbesuchs in den Möllmer Seewiesen in Brandenburg, einem vom BMUV geförderten Pilotprojekt, vorgestellt. Der Entwurf umfasst 64 Maßnahmen, um Naturschutz mit Klimaschutz zu verbinden und soll dafür sorgen, die Auswirkungen der Klimakrise abzumildern: Mit gezielten Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes können Moore, Auen, Wälder, aber auch grünere Städte mehr Wasser in der Landschaft speichern und zudem vor Überflutungen schützen. Sie bieten Mensch und Tier kühlere Rückzugsorte. Natürlicher Klimaschutz zahlt sich so doppelt aus.

Für den Erfolg ausschlaggebend ist für das BMUV, heißt es im Statement von Steffi Lemke,  auch die besondere Expertise der Akteurinnen und Akteuren vor Ort, ihr Wissen und ihre wertvollen Erfahrungen, sowie verschiedene Sichtweisen: Dafür hat  das Bundesumweltministerium am vergangenen Freitag, 02. September, einen Online-Dialog gestartet, in den Akteur*innen in den Verwaltungen, Verbänden und interessierte Bürger*innen ihre Ideen und Vorschläge einbringen können. “Damit wir gezielt und wirkungsvoll gegensteuern können, brauchen wir das Wissen und die Erfahrung der Menschen vor Ort. Gleichzeitig können viele Maßnahmen nur im Schulterschluss mit den Menschen vor Ort gelingen. Natürlicher Klimaschutz ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Deshalb rufe ich alle Interessierten auf, sich mit Anregungen, Hinweisen und Ideen zu beteiligen, denn Sie wissen, worauf es vor Ort ankommt,” appelliert Steffi  Lemke.

Bis zum 28. Oktober können alle Interessierten ihre Anregungen einbringen. Für den Beteiligungsprozess steht ab heute eine Online-Dialog-Plattform des Bundesumweltministeriums zur Verfügung. Die im Beteiligungsverfahren eingehenden Hinweise werden ausgewertet und der Entwurf des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz auf dieser Basis weiterentwickelt. Der Kabinettbeschluss soll möglichst früh im Jahr 2023 gefasst werden, damit das Programm zügig in die Umsetzung gehen kann. Einige Maßnahmen werden bereits parallel zum finalen Abstimmungsprozess für das Programm angestoßen.