Die niederländische Atomaufsichtsbehörde ANVS hat am Montag, 19. September, innerhalb von zwei Monaten zum zweiten Mal den Transit von angereichertem Uran aus Russland zur deutschen Brennelementefabrik in Lingen/Emsland genehmigt. Gemäß dieser aktuellen Genehmigung sind bis 2025 insgesamt 30 Transporte von angereichertem Uranoxid gestattet. Bereits im Juli waren 15

Weitere Uran--Geschäfte mit ihm ??? ... das hilft .... Wladimir Putin, bild Sergej Gunejew , sna-n.
Weitere Uran–Geschäfte …??? … das hilft …. Wladimir Putin, bild Sergej Gunejew , sna-n.

Transporte von angereichertem Uranhexafluorid genehmigt worden. Das berichteten am gestrigen Dienstag, 27. September, die Anti-Atom-Organisationen Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner_innen im Emsland, Laka – Documentation and Researchcentre on Nuclear Energy, Amsterdam, Ecodefense Russland und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen in einem eigenen Statement.

Nach Recherchen der niederländischen Umweltorganisation Laka, heißt es da weiter,  ist zudem gestern Morgen der russische Atomfrachter “Mikhail Dudin” nach einer kleinen Irrfahrt um 7.45 Uhr im Waalhaven von Rotterdam eingelaufen. AtomkraftgegnerInnen befürchten, dass sich an Bord angereichertes Uran für die Brennelementefabrik Lingen befindet, das nun gemäß der vorhandenen Transit-Genehmigungen umgehend per LKW nach Lingen gebracht werden soll. Die Dudin war zunächst für den Hafen von Dünkirchen angekündigt worden, dann aber am Sonntag mehrere Stunden vor der englischen Ostküste bei Hull aufgetaucht, ohne dort anzulegen.

Gemeinsam mit der Laka und der russischen Umweltorganisation Ecodefense fordern die Bündnis- Partner erneut den sofortigen Stopp der Urangeschäfte mit Russland: “Die niederländische Regierung muss die Nutzung der niederländischen Häfen für russische Atomschiffe ab sofort untersagen. Urangeschäfte mit Russland sind aktive Hilfe für Putins Kriegskasse. Atomenergie bringt keine Energieunabhängigkeit,” so Dirk Bannink von der Laka in Amsterdam. Die Laka hatte die niederländischen Uran-Transitgenehmigungen für das russische Uran öffentlich gemacht.

“Es ist unerklärlich, warum auch die Bundesregierung diese Urangeschäfte mit Russland aktiv durch eigene Genehmigungen unterstützt. In der Ukraine verschärft das Putin-Regime den Krieg und will nun weite Teile des Landes annektieren. Der russische Atomkonzern Rosatom, der hinter diesen Urangeschäften steckt, organisiert zudem für den Kreml die Fachaufsicht über das besetzte AKW

"Wer mit Rosatom Urangeschäfte macht, unterstützt damit auch Putins Regierung in Moskau...!" Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense ..!bild Vladimir S.
“Wer mit Rosatom Urangeschäfte macht, unterstützt damit auch Putins Regierung in Moskau…!” Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense ..!bild Vladimir S.

Saporischschja, ist also direkt am Krieg beteiligt. Ein Warten auf EU-Sanktionen gegen Rosatom bringt nichts, die Bundesregierung muss jetzt in Eigenverantwortung handeln,” erklärte Alexander Vent vom Bündnis AgiEL.

Dazu hatten die Umweltorganisationen bereits in der letzten Woche einen Brandbrief an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Bundeswirtschaftsminister Habeck geschrieben. Eine Antwort liegt den Anti-Atomorganisationen  noch nicht vor.

Betreiberin der Lingener Brennelementefabrik ist der französische Atomkonzern Framatome, eine Tochter des staatlichen Energiekonzerns EdF. In Lingen tritt Framatome auch unter dem Namen ANF – Advanced Nuclear Fuels, auf. Das russische Unternehmen PJSC ist eine vollständige Tochter von Rosatom. Dieser Kreml-Konzern ist zugleich Russlands Atomministerium mit zum Teil militärischen Aufgaben.

Vladimir Slivyak, Träger des Alternativen Nobelpreises und Mitbegründer der in Russland verfolgten Umweltorganisation Ecodefense, erklärte: “Rosatom ist kein normales Unternehmen, sondern weltweit aktiv, um die geopolitischen Interessen des Kreml im Atombereich zu vertreten. Wer mit Rosatom Urangeschäfte macht, unterstützt damit auch Putins Regierung in Moskau.”

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